Infektiologen

Hausärzte sollen Risikogruppen gegen Grippe impfen

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KÖLN. Risiken durch Grippekomplikationen und der Schutz durch die Impfung werden vielfach unterschätzt, warnt die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) in einer Mitteilung.

Die Gesellschaft erinnert daran, dass bei der heftigen Grippewelle im Winter 2014/2015 nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) etwa 21.300 Menschen in Deutschland an Influenza-Folgen gestorben sind.

Die DGI weist zudem auf falsche Vorstellungen in der Bevölkerung hin und zitiert aus einer Umfrage des RKI mit 1519 Erwachsenen aus dem vergangenen Jahr (BMC Public Health 2015; 15: 618). Die Hälfte der befragten alten und chronisch kranken Menschen war darin der Ansicht, die Influenza-Impfung könne die Erkrankung selbst auslösen.

Das sei aber ausgeschlossen, weil die Impfung Proteine aus abgetöteten Grippeviren erhält und keine vermehrungsfähigen Erreger , so Professor Bernd Salzberger, Leiter der Infektiologie am Universitätsklinikum Regensburg und Vorstandsmitglied der DGI in der Mitteilung.

"Die Impfung kann theoretisch 70 und 80 Prozent der Infektionen verhindern. Aber nur, wenn der jährlich neu zusammengesetzte Impfstoff auch jene Virenstämme enthält, die dann tatsächlich zirkulieren", so Salzberger.

Da Influenzaviren rasch mutieren, sind gelegentlich Viren im Umlauf, die der Impfstoff nicht abdeckt. "Quadrivalente Impfstoffe erreichen hier einen deutlich besseren Schutz", so der Infektiologe. Diese werden von den gesetzlichen Krankenkassen allerdings nicht regelhaft übernommen. (eb)

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