Düsseldorfer Frühchen-Station

Herkunft von Darmkeim noch unklar

Mehrere Babys in einer Düsseldorfer Klinik sind von einem widerstandsfähigen Keim befallen. Dessen Herkunft ist noch ungewiss.

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Auf der Frühgeborenen-Intensivstation des Florence-Nightingale-Krankenhauses in Düsseldorf ist ein gegen bestimmte Antibiotika resistenter Darmkeim entdeckt worden (wir berichteten kurz).

Seit Anfang März wurden bei 13 Frühgeborenen die Vancomycin-resistenen Enterokokken (VRE) festgestellt, wie Ärzte der Klinik mitteilten. Fünf Babys würden derzeit noch behandelt, sechs seien nach Hause entlassen worden.

Zwei "extreme Frühgeborene" seien gestorben - diese beiden Todesfällen hätten aber definitiv keinen Zusammenhang mit dem Keim.

Die Quelle der Keime hat das Krankenhaus nach eigenen Angaben noch nicht gefunden; jedoch seien seit gut einer Woche keine neuen Fälle dazu gekommen. Auf der Intensivmedizin werden auch Frühgeborene behandelt, die nur 400 bis 500 Gramm wiegen.

Nach der Entdeckung des VRE-Keims wurde die Station zeitweise für Neuaufnahmen geschlossen.

Das Gesundheitsamt der Stadt Düsseldorf lobte das offensive Vorgehen des Krankenhauses. Der Vorfall sei schon vor Erreichen der Meldepflicht mitgeteilt worden, sagte Amtsleiter Klaus Göbels.

Das Krankenhaus hatte, nachdem eine VRE-Infektion bei einem auftrat, eine Kontrolle bei allen Frühchen veranlasst und so das Ausmaß entdeckt. Dann wurden spezielle Hygiene-Maßnahmen eingeleitet und die betroffenen Babys isoliert.

"Was uns so betroffen macht, ist die Häufung", sagte der Leitende Oberarzt Martin Berghäuser. Zwei Kinder hätten eine Infektion mit dem VRE-Keim, elf weitere eine "Besiedlung".

Die behandelnden Ärzte seien sehr unzufrieden, weil der Übertragungsweg noch nicht gefunden sei, sagte Berghäuser. "Ich kann Ihnen nicht sagen, wo er herkommt", meinte der Oberarzt der Neonatologie und Pädiatrischen Intensivmedizin.

Er verwies darauf, das in der Intensivmedizin für Frühgeborene häufig Antibiotika eingesetzt würden. (dpa)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Medikamenten Rezept auf dem Schreibtisch einer Arzt Praxis

© Henrik Dolle / stock.adobe.com

Langfinger unterwegs

KV Sachsen warnt vor Rezeptdiebstählen in Arztpraxen

Mädchen bei einer Impfung

© SHOTPRIME STUDIO / stock.adobe.com

Tipps fürs Impfgespräch

HPV-Impfung: Mit dieser Fünf-Punkte-Strategie impfskeptische Eltern überzeugen

Ein Vorteil bei ärztlichen Patientinnen und Patienten: Die Kommunikation läuft direkter. (Motiv mit Fotomodellen)

© contrastwerkstatt / stock.adobe.com

Berufsrecht

Kollegen als Patienten? Was das fürs Honorar bedeutet