KOMMENTAR
Hühnereier für die Medizin
Riesige Hallen, in denen Hühner Eier für die Medizin legen - so könnten künftig manche pharmazeutischen Produktionsstätten aussehen, wenn der Erfolg der ersten Versuche zur Herstellung von Antikörpern mit Hilfe von genetisch veränderten Hühnern bestätigt und ausgebaut werden kann.
Tatsächlich sind die ersten Versuche ermutigend: Im wesentlichen unterscheiden sich so hergestellte Antikörper nicht von solchen, die mit Hilfe der herkömmlichen Methoden produziert werden. Und da, wo es Unterschiede gibt, verbessern sie den therapeutischen Nutzen, etwa durch die erhöhte Zytotoxizität bei der Krebsbehandlung.
Weil sich die Antikörper in einer sterilen Umgebung ansammeln, sind Eier als Brutstätte für therapeutisch nutzbare Immunglobuline der ideale Ausgangspunkt für die kommerzielle Herstellung entsprechender Medikamente.
Im Vergleich zu transgenen Pflanzen oder Ziegen als Antikörper-Quelle dauert es zudem mit nur acht Monaten viel kürzer von der Erzeugung genetisch veränderter Stammzellen bis zu Hühnern, die Antikörper-haltige Eier legen. Bleibt nur noch zu prüfen, ob es sogar eines Tages zur Impfung ausreicht, ein paar rohe Eier zu verspeisen.
Lesen Sie dazu auch: Monoklonale Antikörper in Eiern produziert