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Hyposensibilisierung gegen Bienenstiche – Präparate für Allergiker teilweise unvollständig

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MÜNCHEN. Bienenstiche können für Allergiker gefährlich sein – auch nach einer Hyposensibilisierung. Denn Präparate gegen Bienenstichallergien enthalten nicht immer alle relevanten Giftbestandteile, so die Ergebnisse einer Untersuchung von Helmholtz Zentrum München und Technischer Universität München (Hum Vacc Immunther 2017; online 11. Mai).

Fünf Komponenten im Bienengift – die Proteine Api m 1, 2, 3, 5 und 10 – seien besonders relevant für Allergiker, so die Forscher. Daher testeten sie deren Anteil in vier verschiedenen Präparaten zur Hyposensibilisierung und untersuchten dabei auch verschiedene Chargen.

Während in manchen Präparaten alle Allergene gleichmäßig vorkamen, seien in anderen bis zu drei der fünf Allergene in zu geringen Mengen vorhanden gewesen. "Bisher kann durch Studien nicht belegt werden, wie groß die Bedeutung für die Therapie ist", so Studienautor Privatdozent Simon Blank. "Da aber rund sechs Prozent der Patienten ausschließlich gegen diese drei Allergene sensibilisiert sind, könnte deren Unterrepräsentation in den Präparaten zumindest für diese Patienten Einfluss auf den Therapieerfolg haben."

Autor Professor Carsten Schmidt-Weber fügt hinzu: "Die überwiegende Mehrheit der Patienten profitiert von einer solchen Behandlung. Allerdings wäre eine wünschenswerte Zielsetzung, dass Patienten künftig eine maßgeschneiderte Behandlung bekommen." Aufgrund der Kosten und der kleinen Patientenzahlen liege dies jedoch in weiter Ferne. (dpa)

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