Kommentar

Infektionen sind's, nicht Impfungen

Von Michael Hubert Veröffentlicht:

Guillain-Barré-Syndrom (GBS) wird meist gedanklich mit Impfungen verknüpft. Warum? Zum einen steht GBS in den Fachinfos unter UAW, zum anderen gibt es immer wieder Studien zum Zusammenhang von Impfungen und GBS.

Nun haben eine Reihe solcher Studien ergeben: Bei Geimpften ist die GBS-Rate nicht höher als bei Nicht-Geimpften. Ideologisch gefestigte Impfgegner ficht das nicht an. Die sagen: Bekommen Geimpfte GBS, war's die Impfung, bei Ungeimpften gibt's dann wohl 'ne andere Ursache.

Wenn aber die Mobilisierung des Immunsystems ein GBS triggern kann, muss das eine Infektionskrankheit erst recht tun. Forscher aus Taiwan haben jetzt nach dem Zusammenhang von Gürtelrose und GBS geschaut.

Das Ergebnis: Gürtelrose erhöht das GBS-Risiko fast um das 20-Fache. Diese Zahl kann man sich schon einmal merken für mögliche Diskussionen zum GBS, wenn der Zoster-Impfstoff auch in Europa auf den Markt kommt.

Und: Impfstoffhersteller sollten eine Art Fachinfo für Infektionserreger erstellen. Diese kann bei der Impfaufklärung dann der Fachinfo zum Impfstoff gegenübergestellt werden.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: Gürtelrose erhöht das GBS-Risiko um das 20-fache

Mehr zum Thema

Sie fragen – Experten antworten

Impfdurchbruch bei Herpes zoster: Impfen oder nicht impfen?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Zwei seltene Ursachen

Diagnose vaginaler Blutungen bei Kindern: Ein Leitfaden für die Praxis

Lesetipps
Ein Mann hält sich die Hände an den schmerzenden Rücken

© Gina Sanders / stock.adobe.com

Gastbeitrag

Wie sinnvoll sind Injektionen an der Wirbelsäule?

Adipöse Kinder und Jugendliche tragen für den Rest ihres Lebens eine enorme Bürde mit sich. Die Folgen zeichnen sich bereits im Kindesalter ab und erstrecken sich bis ins Erwachsenenalter.

© kwanchaichaiudom / stock.adobe.com

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Hoffnung auf neue Medikamente zur Gewichtsreduktion bei Kindern