Jede dritte Anaphylaxie ist ein wiederholtes Ereignis

NEU-ISENBURG (ikr). Anaphylaktische Reaktionen verlaufen nach neuen Studiendaten oft schwer bis hin zum Herz- oder Atemstillstand. Und bei jedem dritten Ereignis handelt es sich um eine wiederholte Reaktion.

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Kollegen rät die Allergologin Professor Margitta Worm daher, Patienten und Angehörige zum richtigen Vorgehen im Notfall zu schulen.Von den mehr als 300 Anaphylaxie-Patienten, die in einer aktuellen Studie an der LMU München untersucht wurden, war es bei 33 Prozent ein wiederholtes Ereignis. Und jeder vierte Patient hatte eine schwere Reaktion. Die häufigen Wiederholungen belegen auch die ersten Daten des im Sommer 2006 an der Charité in Berlin gestarteten Anaphylaxie-Registers. In dem Register, das Worm leitet, werden nur schwere anaphylaktische Reaktionen erfasst, die mit Luftnot und/oder einem Schockzustand bis hin zum Herzstillstand einhergehen. Von den mehr als 400 gemeldeten Ereignissen waren etwa 30 Prozent wiederholte Anaphylaxien. Am häufigsten betroffen waren Patienten mit Allergien auf Nahrungsmittel oder Insektengift.

Aufgrund dieser Daten empfiehlt Worm, Patienten dazu anzuhalten, "wenigstens ein Antihistaminikum und Kortison als Tablette im Portemonnaie mit sich zu führen." Besser sei es, besonders für Patienten mit schwerer anaphylaktischer Reaktion, zusätzlich Adrenalin zur intramuskulären Injektion dabei zu haben. Indiziert sei Adrenalin bei stark abfallendem Blutdruck (mehr als 20 mmHg systolisch) bis hin zum Schock.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Bei jedem vierten Anaphylaxie-Patienten lautet die Devise: Adrenalin intramuskulär

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