Deutschland-Barometer Depression

Jeder Zweite sucht im Internet nach Infos zu Depressionen

Viele Menschen recherchieren im Netz zu Depressionen. Warum das nicht immer reicht und wie man seriöse Hilfe erkennt, erklärt die Stiftung Deutsche Depressionshilfe.

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Auf einem Smartphone ist eine Suchansicht innerhalb einer Social-Media-App zu sehen, die bei dem Begriff "Depression" Hinweise auf Hilfsangebote und Unterstützung einblendet.

Das Internet wird von vielen Menschen nach Infos zu Depressionen durchsucht.

© Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

Leipzig. Rund jeder zweite Erwachsene in Deutschland hat einer Umfrage zufolge bereits online nach Informationen über Depression recherchiert. Unter den tatsächlich Erkrankten sind es 78 Prozent, wie aus dem aktuellen „Deutschland-Barometer Depression“ hervorgeht. Digitale Angebote wie Suchmaschinen, Social Media und KI-Programme spielen demnach für viele Betroffene eine wichtige Rolle bei der Suche nach Orientierung.

Seit 2017 untersucht das Barometer regelmäßig Einstellungen und Erfahrungen der Bevölkerung rund um das Thema Depression. In diesem Jahr wurden im September bundesweit 5.196 Erwachsene im Alter von 18 bis 69 Jahren befragt. Zudem nahmen 103 Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren teil. Die Daten zeigen, dass Depression in sozialen Medien präsent ist: 40 Prozent der Bevölkerung und 47 Prozent der von Depression Betroffenen sahen dort den Daten zufolge innerhalb einer Woche entsprechende Beiträge.

Social Media als Weckruf zur Therapie

Ein kleiner Teil der Betroffenen erlebt Inhalte in sozialen Medien als hilfreich. So gaben 17 Prozent an, dadurch motiviert worden zu sein, sich professionelle Hilfe zu suchen. 9 Prozent kamen durch die Beiträge erstmals auf die Idee, womöglich selbst an einer Depression erkrankt zu sein. Zugleich zeigt die Erhebung, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, die Qualität digitaler Informationen zu beurteilen. Rund zwei Drittel der Betroffenen geben an, kaum einschätzen zu können, ob Beiträge vertrauenswürdig, fachlich fundiert oder kommerziell beeinflusst sind.

Bei Verdacht zunächst an Hausarzt wenden

Die Stiftung betont, dass Online-Inhalte professionelle Unterstützung nicht ersetzen können. Menschen mit dem Verdacht auf eine Depression sollten sich zunächst an den Hausarzt wenden. Als seriöse Quellen gälten etwa Universitäten, Kliniken, Krankenkassen oder öffentliche Gesundheitsorganisationen. Vorsicht sei bei Angeboten geboten, die schnelle Heilung versprechen oder Produkte verkaufen. (dpa)

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