Johanniskraut hilft auch Kindern mit Depressionen

MÜNCHEN (wst). Bei depressiven und psychovegetativen Störungen von Kindern und Jugendlichen werden pflanzliche Präparate von den meisten Eltern eher akzeptiert als synthetische Präparate. Ergebnisse von Anwendungsbeobachtungen sprechen für eine gute Wirksamkeit für standardisierte Johanniskraut-Präparate bei Jugendlichen.

Veröffentlicht:

Darauf hat Dr. Marcus Mannel, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, aus Berlin hingewiesen. Auf einer Pressekonferenz des Unternehmens Lichtwer Healthcare in München stellte Mannel eine multizentrische Anwendungsbeobachtung mit 101 Kindern unter 12 Jahren vor.

Sie hatten aufgrund depressiver oder psychovegetativer Symptome vier bis sechs Wochen lang täglich 300 bis 1800 mg des Johanniskrautpräparates LI 160 (Jarsin®) erhalten. Wirksamkeit und Verträglichkeit wurden alle zwei Wochen von Ärzten und Eltern beurteilt.

Die Wirksamkeit wurde schon nach 2 Wochen bei 72 Prozent der Kinder als gut oder sehr gut eingeschätzt. Nach vier Wochen wurde das gleiche Urteil für 97 Prozent der Kinder und nach sechs Wochen sogar für alle Kinder abgegeben.

Auch die Antriebsarmut, Schlafstörungen, Erschöpfung, Niedergeschlagenheit und Lustlosigkeit verschwanden bei praktisch allen betroffenen Patienten. Reizbarkeit, Unruhe, Nervosität und Konzentrationsstörung gingen ebenfalls deutlich zurück, verschwanden aber nicht komplett. Unerwünschte Wirkungen fielen in dieser Untersuchung nicht auf.

Die gute Verträglichkeit des pflanzlichen Antidepressivums bestätigt auch eine aktuelle Metaanalyse von 16 Anwendungsbeobachtungen mit knapp 35 000 Depressiven, überwiegend Erwachsene. Sie waren mit verschiedenen Johanniskraut-Präparaten behandelt worden, in sechs Studien mit LI 160. Insgesamt sei bei keinem einzigen Patienten in den 16 Studien eine schwere unerwünschte Wirkung beobachtet worden.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gelistet als Best-Practice-Intervention

Psychische Gesundheit: OECD lobt deutsches Online-Programm iFightDepression

Eine gefährliche Kombination

Diabetes und Depressionen gehen oft Hand in Hand

Das könnte Sie auch interessieren
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Prognostizierbares Therapieansprechen?

© Stockbyte | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Antidepressiva

Prognostizierbares Therapieansprechen?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

© brizmaker | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Depressionsscreening

Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
7-Jahres-Daten belegen günstiges Nutzen-Risiko-Profil von Ofatumumab

© Vink Fan / stock.adobe.com

Aktive schubförmige Multiple Sklerose

7-Jahres-Daten belegen günstiges Nutzen-Risiko-Profil von Ofatumumab

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Lesetipps
Mit einer eher seltenen Diagnose wurde ein Mann in die Notaufnahme eingeliefert. Die Ursache der Hypoglykämie kam erst durch einen Ultraschall ans Licht.

© Sameer / stock.adobe.com

Kasuistik

Hypoglykämie mit ungewöhnlicher Ursache

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel

© undrey / stock.adobe.com

Kolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel