Alkoholsucht

Ketamin gegen Craving geprüft

Ketamin könnte Menschen, die viel Alkohol trinken, helfen, ihren Konsum zu reduzieren, so eine Studie.

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London. In einer experimentellen Studie haben Forscher die Wirkung einer einmaligen Gabe von Ketamin bei Menschen mit hohem Alkoholkonsum untersucht, um einer möglichen Sucht entgegenzuwirken (Nat Comm 2019; online 26. November). Ketamin blockiere offenbar einen Rezeptor im Gehirn, der eine wichtige Funktion bei der Abspeicherung von Erinnerungen hat, berichten die Forscher. Bei mehrfachen positiven Rauscherfahrung manifestieren sich diese ja als Erinnerung, in Folge kommt es zum Craving. Ebendiese Abspeicherung des positiven Gefühls kann Ketamin wohl verhindern.

An der Studie nahmen 55 Männer und 35 Frauen von im Mittel 27,5 Jahren teil. Bei allen wurde bisher keine Alkoholsucht diagnostiziert, sie konsumierten aber viel Alkohol, davon hauptsächlich Bier (Männer 320 g Alkohol/Woche, Frauen 240 g Alkohol/Woche).

Einem Teil der Gruppe wurden Abbildungen von Bier vorgelegt, die die Erinnerung an den Konsum reaktivierten, im Anschluss erhielten sie Ketamin i.v.. Diese Teilnehmer berichteten in den folgenden zehn Tagen von einem deutlich geringeren Verlangen nach Alkohol, die Wirkung blieb über den Nachbeobachtungszeitraum von neun Monaten erhalten. Bei Teilnehmern, die nur Bierbilder oder nur Ketamin erhalten hatten, war dieser Effekt nicht festzustellen. „Obschon Ketamin Suchtpotenzial besitzt, ist dieses bei einer einmaligen Gabe im Rahmen einer therapeutischen Sitzung als sehr gering zu bewerten“, kommentiert Professor Ben Becker, Uni Chengdu, die Studie im Gespräch mit dem Science Media Center. (bae)

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