Klares Ja zu Ausdauersport auch bei schwerem Asthma

BERLIN (gvg). Treiben Asthmakranke zweimal wöchentlich Ausdauersport, dann haben sie deutlich mehr symptomfreie Tage als ohne Sport. Sogar bei schwerem Asthma erhöht das Training die Lebensqualität.

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Ausdauertraining bessert die Lebensqualität von Asthmakranken und erhöht die Zahl symptomfreier Tage.

Ausdauertraining bessert die Lebensqualität von Asthmakranken und erhöht die Zahl symptomfreier Tage.

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Den Nutzen von Sport belegt eine kontrollierte Studie, die Professor Martin Kohlhäufl von der Klinik Schillerhöhe in Stuttgart vorgestellt hat. Teilnehmer waren 101 Patienten im Alter von 20 bis 50 Jahren mit mittelgradigem oder schwerem Asthma, die mit inhalativen Steroiden als Dauermedikation leitliniengemäß behandelt wurden (Chest 2010; 138: 331).

Alle Patienten erhielten eine Asthmaschulung sowie mehrere Sitzungen Atemphysiotherapie. Patienten der Interventionsgruppe absolvierten zusätzlich zweimal wöchentlich für je 30 Minuten ein intensives Ausdauertraining mit Ausschöpfung von 70 Prozent der maximalen Sauerstoffaufnahme. Diese Intervention lief über drei Monate.

Mit Training besserten sich nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit: "Es gab signifikante Vorteile bei der asthmaspezifischen Lebensqualität, und die Patienten schnitten bei Angst- und Depressionsfragebögen besser ab", sagte Kohlhäufl beim Praxis Update 2011 in Berlin.

Am erstaunlichsten aber war der deutliche Effekt auf die Symptome: Bei Patienten mit Training waren im Monat knapp 24 Tage symptomfrei, im Vergleich zu 16 Tagen in der Kontrollgruppe. "Damit ist Ausdauertraining auch für unsere Asthmapatienten uneingeschränkt zu empfehlen", so Kohlhäufl. "Kaltstarts" sollten jedoch vermieden werden, um keine Asthmaanfälle zu provozieren. Ordentliches Aufwärmen vor dem Sport ist für Patienten also Pflicht.

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