Krebsforscher zur Hausen in der Hall of Fame

Veröffentlicht:
Ein Star unter den Krebsforschern: Professor Harald zur Hausen. Der Nobelpreisträger wurde in die "Hall of Fame der deutschen Forschung" aufgenommen.

Ein Star unter den Krebsforschern: Professor Harald zur Hausen. Der Nobelpreisträger wurde in die "Hall of Fame der deutschen Forschung" aufgenommen.

© Krebshilfe

NEU-ISENBURG (eb). In die Hall of Fame der deutschen Forschung sind die Professoren Dr. Harald zur Hausen (Medizin-Nobelpreisträger) aus Heidelberg, Dr. Manfred Eigen (Chemie-Nobelpreisträger) aus Göttingen, Dr. Günter Spur (Pionier der Produktionswissenschaften) aus Berlin sowie Dr. Karl Ziegler (Chemie-Nobelpreisträger) aus Marburg aufgenommen worden. Mit dieser Auszeichnung ehrt das manager magazin herausragende Forscher, die einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Forschungsstandorts Deutschland geleistet haben.

Der langjährige Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zur Hausen wurde in Anerkennung seiner Lebensleistung geehrt. Seine Forschung auf dem Gebiet der Krebsentstehung durch Viren hat ihn zu einem Wegbereiter neuer Ansätze der Vorbeugung und Behandlung von Krebserkrankungen gemacht, wie das DKFZ mitteilt. Die Auszeichnung würdigt die wissenschaftliche Exzellenz seiner bahnbrechenden Forschungsarbeit und unterstreicht den Platz, den er sich innerhalb der Wissenschaft in Deutschland und weltweit erarbeitet hat.

"Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung, sie ist für mich eine große Ehre", erklärte zur Hausen bei der Festveranstaltung in Berlin. "Es ist zugleich eine Auszeichnung für ein Forschungsgebiet, das für mich noch immer überaus faszinierend und vielversprechend ist. Der Anteil infektionsbedingter Krebserkrankungen beträgt rund 20 Prozent. Das bedeutet, dass ein Fünftel der Krebserkrankungen verhindert werden könnte, wenn es gelänge, der ursächlichen Infektion vorzubeugen. Derzeit untersuchen wir zum Beispiel, ob Viren Leukämien und Lymphome verursachen können."

Für seine Arbeiten in der Tumorvirus-Forschung, die den Zusammenhang zwischen einer Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV) und der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs aufdeckten, erhielt zur Hausen 2008 den Nobelpreis für Medizin. Bereits in den 1970er Jahren verfolgte er die These, dass Humane Papillomviren für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind. Später gelang es ihm, die Mechanismen aufzuklären, mit denen das Virus infizierte Zellen entarten lässt. Seine wegbereitenden Arbeiten haben die Entwicklung eines Impfstoffes gegen HPV und damit des ersten Impfstoffes gegen Krebs ermöglicht.

20 Jahre lang Vorstand der DKFZ-Stiftung

Harald zur Hausen studierte Medizin an den Universitäten Bonn, Hamburg und Düsseldorf, wo er auch promovierte. Er arbeitete als Postdoc am Institut für Hygiene und Mikrobiologie in Düsseldorf und als Assistant Professor of Virology am Children's Hospital in Philadelphia, war Oberassistent am Institut für Virologie der Universität Würzburg und leitete als Professor das Institut für Virologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. 1977 wurde er auf den Lehrstuhl für Virologie an die Universität Freiburg berufen. Von 1983 bis 2003 war er Vorsitzender und wissenschaftliches Mitglied des Stiftungsvorstandes des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg.

Er ist Träger vieler nationaler und internationaler Preise, darunter der Robert-Koch-Preis, der Paul Ehrlich und Ludwig Darmstaedter-Preis, der Jung-Preis, der Charles S. Mott-Preis der General Motors Cancer Foundation, der William B. Coley Award for Distinguished Research in Basic Immunology des Cancer Research Institute, der Prince Mahidol-Award und der Warren Alpert-Prize der Universität Harvard sowie der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin im Jahr 2008.

Bei dem Auswahlprozess für die Aufnahme in die Hall of Fame arbeiten Wissenschaft und Wirtschaft eng zusammen: Aus den Vorschlägen eines zwölfköpfigen Kuratoriums von Wissenschaftlern wählen sieben wirtschaftsnahe Persönlichkeiten die Laureaten aus. Laureaten des Vorjahres sind Professor Karlheinz Brandenburg, der das Datenkompressionsverfahren MP3 maßgeblich mitentwickelt hat, Physik-Nobelpreisträger von 2005, Professor Peter Grünberg, sowie Atomphysiker Professor Werner Heisenberg und der Biochemiker Professor Feodor Lynen.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Cochrane Reviews

HPV-Impfung schützt vor Gebärmutterhalskrebs und Krebsvorstufen

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Durvalumab im Real-World-Vergleich

© Springer Medizin Verlag

ED-SCLC

Durvalumab im Real-World-Vergleich

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Abb. 1: Finale Analyse der SPOTLIGHT-Studie zum fortgeschrittenen, Claudin-18.2-positiven und HER2-negativen Adenokarzinom des Magens/AEG: Gesamtüberleben (PPS-Population)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Zolbetuximab: Standardtherapie bei CLDN18.2+/HER2− Magenkarzinomen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!