Lungenhochdruck ist wohl häufiger als bisher vermutet

DRESDEN (gvg). Luftnot, Müdigkeit, Synkopen - Ursache dieser unspezifischen Beschwerden kann eine pulmonalarterielle Hypertonie sein. Die Krankheit ist wahrscheinlich häufiger als oft angenommen.

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Etwa 500 000 Menschen leben in Deutschland, bei denen eine pulmonalarterielle Hypertonie (PAH) bekannt ist. Das schätzt Privatdozent Dr. Ekkehard Grünig von der Uni Heidelberg. "Dazu kommen möglicherweise zwei bis vier Millionen unerkannte Patienten", so Grünig bei der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Dresden.

Lange waren Patienten mit PAH unbehandelbar. Eine Diagnose hatte also keine Konsequenzen. Das hat sich mittlerweile geändert. Es gibt inhalierbare und orale Therapien, mit denen nicht nur Symptome gelindert, sondern auch Lebensjahre gewonnen werden können. Neues Beispiel ist das von der Behandlung bei erektiler Dysfunktion bekannte Sildenafil, das in den USA als Revatio™ bereits für die PAH-Behandlung zugelassen ist.

Echokardiographie deckt einen erhöhten Druck auf

Wegen der erweiterten Therapieoptionen plädiert Grünig dafür, der PAH mehr Aufmerksamkeit zu schenken und sie diagnostisch abklären zu lassen, wenn Symptome Hinweise auf eine PAH geben. Methode der Wahl sei die Echokardiographie, mit der ein erhöhter Druck im Lungenkreislauf ebenso festgestellt werden könne wie eine eingeschränkte Funktion des rechten Ventrikels.

Bei dieser Konstellation müßten dann einige Ursachen ausgeschlossen werden, gegen die eine Therapie möglich ist, darunter Herz- und Lungenerkrankungen und chronisch-rezidivierende Lungenembolien, wie Dr. Matthias Borst, ebenfalls von der Uni Heidelberg, bei der vom Unternehmen Pfizer unterstützten Veranstaltung erläutert hat. Erst danach könne von einer PAH gesprochen werden, die dann mit einem Rechtsherzkatheter abgeklärt werden sollte, um die beste Therapie auszuloten.

Eine PAH ist entweder idiopathisch oder kann genetisch verursacht sein. Oder die Krankheit ist assoziiert mit einer systemischen Erkrankung. Typisch sind hierfür zum Beispiel Kollagenosen und eine Infektion mit dem Aids-Erreger.

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