Kommentar zum hohen Infektionsgeschehen

Masse der Infekte macht Omikron so gefährlich

Erkrankungen mit der Omikron-Variante von SARS-CoV-2 verlaufen seltener schwer als mit anderen Varianten. Die Masse der Infektionen wiegt diesen Vorteil aber offenbar auf.

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Die Zahl der in Deutschland registrierten SARS-CoV-2-Infektionsfälle steigt rasant. Binnen einer Woche hat sich die Zahl der Fälle von 100.000 auf 200.000 verdoppelt und befindet sich damit auf einem bisher nie da gewesenen Niveau. Der Grund ist die hohe Kontagiosität der bei uns dominierenden Omikron-Variante. Nach Ansicht mehrerer Wissenschaftler könnte allerdings in zwei bis drei Wochen der Scheitel der Omikron-Welle bei uns erreicht sein.

Anders in den USA: Dort ist der Gipfel der Omikron-Infektionen offenbar bereits überschritten. Der Höchststand von über 900.000 Fällen am 14. Januar ist dort inzwischen um ein Drittel zurückgegangen (Zum Vergleich: Die USA hat etwa viermal so viele Einwohner wie Deutschland).

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Inzwischen bestätigen dort auch Daten der US-Seuchenbehörde CDC die Erfahrungen in anderen Ländern: Omikron-Erkrankungen verlaufen deutlich seltener schwer als Delta-Erkrankungen. So mussten dort im Januar 27 pro 1000 Corona-Patienten hospitalisiert werden, im Vergleich zu 78 pro 1000 im vergangenen Herbst mit Delta. Und von den stationär behandelten Patienten mit Omikron mussten im Vergleich zum Herbst 26 Prozent weniger Patienten auf der Intensivstation behandelt werden (MMWR 2022; online 25. Januar).

Allerdings: Angesichts der extremen absoluten Infektionszahlen relativiert sich in den USA der Anteil der minderschweren Verläufe. So gab es dort im Januar 86 Prozent mehr Patienten in Notaufnahmen und 76 Prozent mehr stationär aufgenommene COVID-Kranke. Und die Zahl der Todesfälle dort ist in den vergangenen 14 Tagen um etwa ein Drittel am 26. Januar auf 2466 gestiegen und damit auf ein höheres Niveau als bei der Delta-Welle.

Es könnten uns alle also schwere Wochen bevorstehen, sollte sich dieses Muster der Omikronwelle in Deutschland wiederholen.

Schreiben Sie dem Autor: wolfgang.geissel@springer.com

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