Unfruchtbarkeit

Mehr DNA in Mitochondrien macht Spermien wieder fit

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KÖLN. Unfruchtbarkeit kann bei Männern durch Mutationen in der DNA der Mitochondrien ausgelöst werden. Forscher vom Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns haben jetzt bei unfruchtbaren Mäusen die Hodenfunktion und Spermienqualität verbessert, indem sie die Zahl der DNA-Moleküle in den Mitochondrien erhöhten (Cell Metabolism 2017, online 1. August), teilt das Institut in Köln mit. Neun Prozent aller Paare weltweit sind unfreiwillig kinderlos, in etwa der Hälfte der Fälle ist dabei der Mann unfruchtbar. Diese Unfruchtbarkeit kann verschiedene Gründe haben, einer davon sind Mutationen in der mitochondrialen DNA. Mitochondrien sind Energiekraftwerke in der Zelle und haben ein eigenes Genom – die mitochondriale DNA (mtDNA), erinnert das Institut in seiner Mitteilung zur Veröffentlichung der Studie.

Mäuse mit einer hohen Zahl an Mutationen in der mtDNA haben weniger und unbeweglichere Spermien, die Folge ist Unfruchtbarkeit. Max-Planck-Wissenschaftlerin Min Jiang und ihre Kollegen haben solche Mäuse untersucht und eine Möglichkeit gefunden, die Effekte der Mutationen zu kompensieren. "Wir haben die Anzahl an mtDNA in den Mitochondrien im Hoden generell erhöht", erklärt Jiang. Das habe nichts an dem Verhältnis von mutierter zu nicht-mutierter mtDNA geändert. Die insgesamt erhöhte Zahl an nicht-mutierter mitochondrialer DNA reicht aber aus, um genug funktionsfähige Proteine zu produzieren, so dass die Mitochondrien wieder Energie produzieren und die Spermien der Mäuse eine gute Qualität haben.Als Nächstes wollen die Forscher nach einem Wirkstoff suchen, welcher die Zellen im Hoden dazu stimuliert, mehr mitochondriale DNA zu produzieren. Sie hoffen, so eine neue Herangehensweise finden zu können, um Männer, die an Unfruchtbarkeit aufgrund der Mutationen in der mtDNA leiden, behandeln oder sogar heilen zu können. (mal)

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