Woche der Demenz

Ministerien legen Broschüre zum Stand der Nationalen Demenzstrategie vor

Veröffentlicht:

Berlin. Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) und Bundesfamilien- und seniorenministerin Lisa Paus (Grüne) haben anlässlich der am 18. September beginnenden „Woche der Demenz“ aufgerufen, Betroffene nicht zu stigmatisieren. Sie legen außerdem einen Zwischenstand zur Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie vor, die 2020 entwickelt wurde. Ein Bündnis aus 74 Akteuren aus Bund und Ländern, Pflege, Gesundheitswesen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft will die Lebensbedingungen für Menschen mit Demenz verbessern. Dafür sollen bis 2026 insgesamt 162 Maßnahmen umgesetzt werden.

In einer vom BMG und BMFSFJ veröffentlichten Broschüre wird zur „Halbzeit“ der Nationalen Demenzstrategie beispielhaft dargestellt, was bisher erreicht worden sei und was noch ausstehe. Bei der demenzsensiblen Versorgung im Krankenhaus wird etwa als „bereits geschafft“ aufgeführt, dass verschiedene Maßnahmen zur Vorbeugung eines Delirs nach Klinikaufenthalt bei Patienten mit Demenz getroffen worden seien.

Dazu gehöre etwa das Angebot demenzspezifischer Weiterbildungen für das Krankenhauspersonal. Auch Kurzscreenings zur Erkennung kognitiver Störungen durchzuführen und diese Beeinträchtigungen bei der Zuteilung von Patientenzimmern zu berücksichtigen, sei inzwischen in den meisten Krankenhäusern gängig. Ein von der Deutschen Krankenhausgesellschaft in Auftrag gegebener Bericht fasst solche Beobachtungen zusammen. Die DKI-Studie enthielt aber auch Hinweise darauf, dass vor allem in Allgemeinkrankenhäusern noch Verbesserungsmöglichkeiten bestehen.

Die Broschüre führt auch auf, was noch zu tun ist. Beispielhaft für die demenzsensible Versorgung in Kliniken wird etwa genannt, dass die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde und die Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie in Zusammenarbeit mit weiteren medizinischen Fachgesellschaften Empfehlungen zu Screening- und Behandlungsstrategien entwickeln, die in Krankenhäusern angewendet werden sollen, um Demenz und/ oder Delir bei Patientinnen und Patienten schnellstmöglich zu erkennen und adäquate Behandlungskonzepte zur Anwendung zu bringen. (eb)

Mehr zum Thema

Gastbeitrag zur Kardioonkologie

Herzinsuffizienz zieht Komorbiditäten an

Mitochondriale Dysfunktion

Atmungskette bei Alzheimer offenbar beeinträchtigt

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

MB-Hauptversammlung

Johna: Klinikreform ist ein Großversuch ohne Folgeabschätzung

Vor dem Ärztetag in Mainz

Landesärztekammer-Präsident Matheis: „Es wird am Sachverstand vorbei regiert!“

Lesetipps
Mensch tippt auf Tastatur.

© Mikhail Tolstoy / stock.adobe.com

Liste veröffentlicht

Endlich: Zi zeigt, mit welchen PVS Praxen zufrieden sind

Der Hefepilz Candida auris in einer Petrischale

© Nicolas Armer / dpa / picture alliance

Krankmachender Pilz

Candida auris wird immer öfter nachgewiesen