Studie des Deutschen Krankenhausinstituts

Nationale Demenzstrategie: Nachholbedarf vor allem bei Allgemeinkrankenhäusern

Demenzpatienten sind für viele Kliniken eine Herausforderung. Die Betreuung könnte häufig besser organisiert sein, aber es fehlt an Personal.

Veröffentlicht:

Berlin. Die Kliniken haben nach Auffassung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) grundlegende Anforderungen der Nationalen Demenzstrategie umgesetzt. Das habe eine Studie des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) im Auftrag der DKG ergeben. Allerdings gebe es auch noch Verbesserungspotenzial.

Mehr als jeder vierte Krankenhauspatient ist älter als 80 Jahre. 16 Prozent leiden laut DKG an verschiedenen Formen der Demenz beziehungsweise einer kognitiven Störung. Die Demenzstrategie der Bundesregierung sieht vor, mit medizinischen, baulichen und pflegerischen Maßnahmen stärker auf diese Gruppe einzugehen.

Bei persönlicher Betreuung noch Ausbaupotenzial

Laut DKG haben bereits zwei Drittel der Krankenhäuser einen speziellen Bereich zur Betreuung dementer Menschen eingerichtet. In den meisten Häusern gehöre das Thema Demenz zum Fortbildungsstandard. Auch sei eine systematische Zimmerbelegung mit Rücksicht auf Demenz in den Kliniken üblich.

Verbesserungspotential gebe es vor allem beim weiteren Ausbau der Personalfortbildung und bei der an Demenz angepassten Taktung von Untersuchungen. „Gerade im Bereich der persönlichen Betreuung gibt es noch Ausbaupotenzial“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Gerald Gaß.

Erhebliche Verbesserungsmöglichkeiten in Allgemeinkrankenhäusern

Die DKI-Studie sieht vor allem in Allgemeinkrankenhäusern erhebliche Verbesserungsmöglichkeiten. So würden Konsiliar- oder Liaisondienste zur Unterstützung der spezifischen Behandlung nicht flächendeckend zum Einsatz kommen.

Zudem seien besondere Aktivierungs- und Beschäftigungsangebote weniger verbreitet und würden eher auf einzelnen Stationen umgesetzt. Auch könnten Fortbildungen für ehrenamtliche Helfer ausgebaut und dem örtlichen Rettungsdienstpersonal eine Teilnahme angeboten werden.

Der Einsatz von ehrenamtlichen Begleitpersonen oder Notaufnahmelotsen als Unterstützung bei der Behandlung kann laut Studie ebenfalls erweitert werden. Das fehlende Fachpersonal könne so aber natürlich nicht ersetzt werden. (chb)

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