Kommentar zur Brustkrebs-Alkohol-Studie

Mit Maß und Verstand

Von Thomas Müller Veröffentlicht:

Es sind Daten, die vermutlich mancher gerne unter den Teppich kehren möchte, weil sie so gar nicht zu den präventivmedizinischen Bestrebungen passen, den zweifellos zu hohen Alkoholkonsum in der Bevölkerung zu senken.

Moderater Alkoholgenuss verkürzt nicht das Leben bei Brustkrebs, sondern scheint es zu verlängern. Vielleicht wird es Zeit zu akzeptieren, dass nicht nur zu viel Alkohol, sondern auch der Verzicht darauf Nachteile haben kann.

Sicher, Alkohol erhöht das Risiko für eine ganze Reihe von Tumoren, auch wenn Brustkrebs nicht dazu zählt. Doch noch immer sterben weit mehr Menschen an kardiovaskulären Erkrankungen als an solchen Krebsarten, und wenn es stimmt, dass moderater Alkoholgenuss das kardiovaskuläre Risiko deutlich mindert, so kann die Bilanz insgesamt positiv ausfallen.

Natürlich muss man jetzt nicht Abstinenzler zum Trinken überreden, es gibt weitaus weniger suchtgefährdende Wege, sein Herzinfarktrisiko zu senken. Es gibt allerdings auch keinen Grund, den Alkoholgenuss pauschal zu verteufeln, wie dies unter dem Motto "Alkohol macht kaputt" in einer staatlichen Kampagne der Fall ist.

Besser wäre es, über Nutzen und Risiken offen aufzuklären und für einen Konsum mit Maß und Verstand zu werben.

Lesen Sie dazu auch: Für Frauen: Ein Tröpfchen in Ehren, kann Brustkrebs verwehren

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