Mit Physiotherapie weniger Lymphödeme bei Brustkrebs

NEU-ISENBURG (ikr). Patientinnen, die nach einer Brustkrebs-Op mit Ausräumung der Achsellymphknoten frühzeitig eine Physiotherapie bekommen, haben ein wesentlich geringeres Risiko für ein Armlymphödem. Das hat jetzt eine Studie mit 120 Frauen ergeben.

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Patientin mit Lymphödem des rechten Armes; wesentliche Risikofaktoren für diese Komplikation sind bei Brustkrebs die Entfernung von mehr als zehn Achsellymphknoten und Adipositas. © Dr. Ethel Földi

Patientin mit Lymphödem des rechten Armes; wesentliche Risikofaktoren für diese Komplikation sind bei Brustkrebs die Entfernung von mehr als zehn Achsellymphknoten und Adipositas. © Dr. Ethel Földi

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In der spanischen Studie erhielten 60 Frauen mit Brustkrebs-Op einschließlich Entfernung der Achsellymphknoten wenige Tage nach der Entlassung aus der Klinik eine dreiwöchige Physiotherapie sowie Informationen zur Prävention des Lymphödems und zur Therapie. Die 60 Frauen der Kontrollgruppe bekamen lediglich Informationen zum Lymphödem (BMJ 340: b5396, 2010). Zum Physiotherapie-Programm gehörten manuelle Lymphdrainage, Narbenmassage und Training der Schultermuskulatur. Nach einem Jahr wurde die Rate der sekundären Lymphödeme in Interventions- und Kontrollgruppe verglichen.

Dabei stellte sich heraus: 18 Frauen hatten innerhalb eines Jahres nach der Bruskrebs-Op ein Lymphödem entwickelt: 14 (25 Prozent) in der Kontrollgruppe, aber nur vier (sieben Prozent) in der Interventionsgruppe. Das bedeutet eine signifikante relative Risikoreduktion um 72 Prozent zugunsten der Physiotherapie. Außerdem hatte sich das Lymphödem bei den Frauen in der Kontrollgruppe viermal schneller entwickelt als in der Interventionsgruppe.

Und noch etwas war auffällig: Die Frauen mit Lymphödem hatten meist Risikofaktoren: Bei 17 der insgesamt 18 Frauen mit Lymphödem waren zehn bis 20 Achsellymphknoten entfernt worden. Und 12 der 18 Frauen waren übergewichtig mit einem Body Mass Index von mehr als 25. Außerdem: 11 dieser 12 übergewichtigen Patientinnen hatten nach der Brustkrebs-Op weiter an Gewicht zugenommen.

Wesentliche Risikofaktoren für das Armlymphödem sind bei Mammakarzinom-Patientinnen außer der Entfernung von mehr als zehn Achsellymphknoten und Adipositas auch eine schlechte Wundheilung nach der Brustoperation sowie ein Typ-2-Diabetes.

Etwa 23 bis 38 Prozent der Frauen mit Mammakarzinom bekommen nach der Axilladissektion ein Lymphödem - meist innerhalb von zwölf Monaten nach der Op. Aber selbst nach der zunehmend angewandten Sentinel-Node-Biopsie, bei der nur ein bis zwei Wächterlymphknoten entfernt werden, trifft es etwa fünf Prozent der Frauen.

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