Hypoparathyreoidismus

Neue Option bei eingeschränkter PTH-Produktion

Für Patienten mit chronischem Hypoparathyreoidismus steht jetzt eine hormonelle Substitutionstherapie zur Verfügung.

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GÖTTINGEN. Die Symptomatik der eingeschränkten oder fehlenden Parathormon (PTH)-Produktion bei Hypoparathyreoidismus ist aufgrund der erniedrigten Kalzium- und Vitamin-D-Spiegel sowie der erhöhten Phosphatkonzentration im Serum breit gefächert: Das Beschwerdebild reicht von körperlichen Beschwerden über Beeinträchtigungen des Denkens bis zu psychischen Störungen und schränkt die Lebensqualität ein, erläuterte Professor Heide Siggelkow vom Endokrinologikum Göttingen bei einer vom Unternehmen Shire unterstützten Veranstaltung.

Bislang gab es keine kausale Therapie des Hypoparathyreoidismus, vielmehr wird in erster Linie mit Kalzium in höheren Dosierungen und aktivem Vitamin D behandelt. Bei Hyperkalziurie werden zudem Diuretika eingesetzt. Allgemein orientierten sich die Therapieempfehlungen an den Symptomen und an Kalzium-, Phosphat- und Vitamin-D-Konzentrationen.

Der übermäßige Einsatz von Kalzium und Vitamin D begünstigt langfristig jedoch die Bildung von Nierensteinen und Nephrokalzinosen. Der ursächliche Hormonmangel wird dabei nicht adressiert.

Für Patienten, die mit den bisherigen Therapieoptionen nicht adäquat behandelt werden können, steht jetzt eine Hormonersatztherapie mit rekombinantem rhPTH(1-84) (Natpar®/rhPTH(1-84) als Zusatztherapie zur Verfügung, das die Funktion des fehlenden PTH übernehmen kann.

In der placebokontrollierten Zulassungsstudie REPLACE erzielten unter rhPTH(1-84) mehr Patienten eine mindestens 50-prozentige Reduktion der täglich zur Aufrechterhaltung der Kalziumspiegel benötigten Kalzium- und Vitamin-D-Dosis im Vergleich zu Placebo (54,8 vs. 2,5 Prozent). Etwa ein Fünftel der Patienten konnte unter rhPTH(1-84) ihre Begleitmedikation ganz absetzen. (djb)

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