KOMMENTAR

Neue Wege bei Atemwegsinfekten

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Influenza hat kein Gesicht. Ob eine schwere Atemwegsinfektion durch Influenzaviren, Rhinoviren, Respiratory-Syncytial-Viren (RSV) oder auch einen anderen Erkältungserreger hervorgerufen wird, ist anhand der Symptome nicht zu beurteilen.

Das bestätigt auch eine Analyse von Studiendaten hierzu in den USA (JAMA 293, 2005, 987). Die US-Ärzte legen ihren Kollegen daher nahe, aktuelle epidemiologische Daten aus Frühwarnsystemen bei der Diagnostik zu berücksichtigen. Bei verdächtigen Symptomen ist dadurch die Diagnose Influenza mit 80prozentiger Wahrscheinlichkeit möglich.

Ähnliche Frühwarnsysteme wie für Influenza wird es künftig auch für weitere Atemwegserreger geben. Eine spezifischere Prävention und Therapie als bisher wird dadurch möglich. So werden in Deutschland schon heute RSV-Ausbrüche überwacht, und anhand der Daten läßt sich die medikamentöse Prophylaxe bei Hochrisikokindern steuern.

Ebenso werden Schnelltests künftig eine Erreger-spezifische Behandlung ermöglichen. Beispiele sind der Legionellen-Schnelltest im Urin oder der Procalcitonin-Test. Hiermit läßt sich zwischen viralen und bakteriellen Infektionen unterscheiden und die Frage klären, ob ein Antibiotikum nötig ist.

Lesen Sie dazu auch: Grippewelle wird wahrscheinlich vier bis sechs Wochen dauern

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gastbeitrag

Wie sinnvoll sind Injektionen an der Wirbelsäule?

Lesetipps
Adipöse Kinder und Jugendliche tragen für den Rest ihres Lebens eine enorme Bürde mit sich. Die Folgen zeichnen sich bereits im Kindesalter ab und erstrecken sich bis ins Erwachsenenalter.

© kwanchaichaiudom / stock.adobe.com

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Hoffnung auf neue Medikamente zur Gewichtsreduktion bei Kindern