Atherosklerose

Neuer Ansatz für gezielte Therapie

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MANNHEIM. Mannheimer Forscher haben innerhalb einer internationalen Kooperation das Enzym Nukleosid-Diphosphat-Kinase B (NDPKB) als spezifischen Angriffspunkt für eine mögliche Therapie bei Gefäßstenosen identifiziert, teilt die Universitätsmedizin Mannheim mit.

Stenosen, wie sie etwa bei Atherosklerose entstehen, sind ja durch Proliferation der glatten Gefäßmuskulatur gekennzeichnet. Auch nach einer Angioplastie führt die Bildung einer Neointima aus proliferierenden glatten Muskelzellen häufig zu einer Restenose.

Wissenschaftler der Universitätsmedizin Mannheim erforschen die Prozesse. Ziel ist es, sie zu verhindern oder gezielter gegen sie angehen zu können.

Bei ihren Untersuchungen an verletzten Karotiden von Mäusen hätten sie zeigen können, dass NDPKB in glatten Muskelzellen verletzter Gefäße den Calzium-abhängigen Kaliumkanal SK4 aktiviert, der nur bei pathologischer Vermehrung in den glatten Gefäßmuskelzellen vorkommt (Arterioscler Thromb Vasc Biol. 2015; 35: 1852-1861).

Die Aktivierung erfolgt durch Phosphorylierung einer spezifischen Aminosäure, des Histidin 358. Die Aktivierung des Kanals kann deshalb durch das Protein Histidin-Phosphatase 1 (PHPT-1) aufgehoben werden.

Diese Beobachtungen seien von klinischer Bedeutung, heißt es in der Mitteilung. Bei Gefäßerkrankungen, die mit der Vermehrung von glatten Muskelzellen einhergehen, wie Atherosklerose und Restenosen, sollte die Hemmung der NDPKB oder Aktivierung der Phosphatase PHPT-1 Wirkung zeigen.

Es zeichne sich deshalb hier ein Ansatz für eine gezielte Therapie bei Atherosklerose ab, indem gewebespezifisch auf die Interaktion von NDPKB und SK4-Kanal eingewirkt wird.

Dessen tatsächliches Potenzial im Hinblick auf die Atherosklerose zu ermitteln, erfordere jedoch weitere ausgiebige Studien. (eb)

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