Neuer Enzymhemmer bereichert HIV-Therapie

DRESDEN (awa). Der seit Februar zugelassene Proteasehemmer (PI) Darunavir gegen HIV ist Studien zufolge virologisch und immunologisch signifikant wirksamer als bisher verfügbare Proteasehemmer.

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Das neue Mittel ist bei mehrfach vorbehandelten HIV-infizierten Erwachsenen indiziert, bei denen es unter mehr als einem Therapieschema mit einem PI zum Therapieversagen gekommen ist. Basis des Zulassungsantrages waren die 24-Wochen-Daten der beiden kontrollierten, randomisierten Phase-II-Studien POWER 1 mit 318 Patienten und POWER 2 mit 278 Patienten.

Am wirksamsten war die Dosierung mit zweimal täglich 600 mg Darunavir (Prezista®), verstärkt mit 100 mg Ritonavir (Darunavir/r). Eine kombinierte Auswertung der Daten aus POWER 1 und 2 (131 Patienten) sowie der Daten aus der offenen Studie POWER 3 (327 Patienten) ergab, dass mit 600 mg / 100mg Darunavir / r nach 48 Wochen 45 Prozent der Patienten eine Viruskonzentration unter der Nachweisgrenze von 50 HIV-RNA-Kopien pro Milliliter Blut erreichten (virologisches Ansprechen).

Die CD4-Zellzahl stieg zudem um 102 Zellen pro Mikroliter Blut. In der Kontrollgruppe ohne Darunavir erreichten nur elf Prozent weniger als 50 HIV-RNA-Kopien pro Milliliter und einen Anstieg der CD4-Zellen um 17, wie Dr. Stefan Esser aus Essen in Dresden berichtete.

In den drei Studien waren Patienten, die zuvor schon intensiv mit drei verschiedenen Medikamentenklassen behandelt worden waren und deren Viren mindestens eine primäre PI-Mutation aufwiesen, hieß es bei der Einführungspressekonferenz von Tibotec, einem Geschäftsbereich von Janssen-Cilag. Die Patienten erhielten entweder Darunavir/r oder auf der Grundlage von Resistenztests einen ebenfalls mit Ritonavir verstärkten Protease-Hemmer, und zwar zusätzlich zu einer Kombinationstherapie, in der optional der Fusionshemmer T-20 enthalten war.

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