Neues Kortikoid wird nur in der Lunge aktiviert

MÜNCHEN (wst). Mit Ciclesonid ist jetzt ein besonders verträgliches inhalatives Kortikosteroid (ICS) eingeführt worden. Die Substanz wird selektiv in der Lunge aktiviert. Dadurch läßt sich die systemische Belastung bei einer Asthma-Therapie weiter minimieren.

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Ein weiterer Vorteil: Bei Ciclesonid (Alvesco®) genügt die einmal tägliche Anwendung für eine gute anti-entzündliche Basistherapie bei leichtem und mittelschwerem Asthma. Das hat Professor Dieter Ukena aus Bremen bei der Einführungspressekonferenz von Altana berichtet.

Das neue als Lösungsdosier-Aerosol konzipierte ICS zeichne sich durch eine überdurchschnittliche Lungendeposition von mehr als 50 Prozent aus. Erreicht wird dies dadurch, daß sich das hoch lipophile Ciclesonid im FCKW-freien Treibgas Norfluran vollständig löst und Aerosolpartikel in optimal lungengängiger Größe erzeugt werden. Die Substanz wird erst in der Lunge zum aktiven Metaboliten Des-Isobutyryl-Ciclesonid transformiert. Im Oropharynx fehldeponiertes Ciclesonid bleibt dagegen weitgehend in seiner inaktiven Ursprungsform und wird wieder ausgeschieden, ohne biologisch wirksam zu werden.

Lokale unerwünschte Wirkungen einer ICS-Therapie wie Mundsoor und Heiserkeit sind in klinischen Studien mit Ciclesonid selbst beim Mehrfachen der üblichen Dosierung von 160 µg nicht häufiger als mit Placebo beobachtet worden, so Ukena.

Einmal täglich 160 µg Ciclesonid hätten in klinischen Studien mit mehreren hundert Asthmatikern den FEV1-Wert (Einsekundenkapazität) ähnlich deutlich erhöht und die Krankheitssymptome ähnlich gut gelindert wie die Standarddosierungen von zweimal täglich 88 µg Fluticason oder zweimal täglich 200 µg Budesonid, sagte Ukena.

Ciclesonid ist vorerst für Asthma-Patienten ab dem 18. Lebensjahr zugelassen. Die Zulassung ab dem vierten Lebensjahr ist bereits beantragt.

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