Kommentar zum Dauersitzen

Nicht Kranksitzen!

Von Dr. Elke Oberhofer Veröffentlicht:

Sitzen, sitzen, sitzen. Gesessen wird im Auto oder in der S-Bahn auf dem Weg zur Arbeit und dann vor allem im Büro. Abends ist man erschöpft und sitzt wieder: vor dem Fernseher.

Der Körper fällt während eines achtstündigen Arbeitstages in einen Zustand, der einem Koma nicht unähnlich ist.

Dass das nicht gesund sein kann, ist vielen Menschen bewusst. Sie versuchen daher, ihren Bewegungsmangel zu kompensieren. Mit Jogging am Wochenende oder einem wöchentlichen Besuch im Fitness-Studio meinen viele, genug für die Gesundheit zu tun.

Dass sie damit einem Trugschluss aufsitzen, hat eine Metaanalyse jetzt bestätigt: Darin war langes Hocken unabhängig vom Sport am Feierabend mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Typ-2-Diabetes verknüpft.

Sitzen ist also ein Gesundheitsrisiko per se. Ermutigend ist, dass wir etwas dagegen tun können. Der Rat, das Sitzen einzuschränken, wird dabei vermutlich bereitwilliger befolgt als der zu mehr Sport.

Es gibt viele Gelegenheiten, Bewegung in den Alltag einzubauen: Hin und wieder aufstehen und zum Kollegen wandern bringt den Kreislauf in Schwung, regt den Fettstoffwechsel an, tut Bandscheiben und Gelenken gut.

Öfter mal Pause vom Sitzen - das ist effektive Prävention.

Lesen Sie dazu auch: Vernachlässigtes Risiko: Dauersitzen macht krank

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