Niedergelassene machen beim Asthma einen guten Job

BERLIN (gvg). Große Erfolge beim Asthma, wenig Erfreuliches bei COPD und Bronchialkarzinom - das ist das Fazit des "Weißbuch Lunge 2005". Gute ambulante Therapie kann Kosten senken, lautet eine weitere wichtige Erkenntnis.

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Das alle fünf Jahre aufgelegte Werk zur Situation der Lungenkranken in Deutschland wurde von Mitherausgeber Professor Helmut Fabel von der Medizinischen Hochschule Hannover in Berlin vorgestellt. Fabel ist auch Präsident der Deutschen Lungenstiftung, die das Buch zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und GlaxoSmithKline finanziell unterstützt hat.

Seit der Erstauflage des Weißbuchs im Jahr 1996 habe sich die COPD unter den weltweit häufigsten Todesursachen von Platz 6 auf Platz 3 vorgeschoben, der Lungenkrebs von Platz 10 auf Platz 5, so Fabel. Zusammen mit der Pneumonie, die auf Platz 4 liegt, zeichnen Lungenkrankheiten damit für drei der fünf häufigsten Todesursachen verantwortlich.

Bedrückend ist die Situation nach wie vor bei der COPD: Die Prävalenz in Deutschland liegt mit derzeit zehn bis 15 Prozent etwas höher als vor fünf Jahren. "Das inhalative Rauchen hält die Morbidität oben", sagte Fabel. Erfreulicher sieht die Situation beim Asthma bronchiale aus. Zwar hat auch hier die Prävalenz zugenommen, doch scheint bei derzeit sechs bis zehn Prozent Betroffenen ein Plateau erreicht zu sein.

Beim Asthma sei es zudem gelungen, durch konsequente ambulante Therapie die schweren und mittelschweren Verlaufsformen zurückzudrängen. Fabel: "Dadurch konnten die Gesamtkosten der Erkrankung zwischen 1992 und 2002 trotz steigender Prävalenz sogar gesenkt werden." 1992 kostete die Erkrankung das deutsche Sozialsystem noch umgerechnet etwa 2,5 Milliarden Euro. Im Jahr 2002 waren es nur noch etwa 2 Milliarden Euro.

Stark abgenommen haben in erster Linie die indirekten Kosten durch plötzliche Todesfälle, vorzeitige Berentungen und Arbeitsunfähigkeit, wie Fabel betont hat. Auch die Kosten für Rehabilitation und stationäre Behandlung fielen deutlich.

Im Gegenzug nahmen die Kosten für die ambulante Behandlung und vor allem die Kosten für die medikamentöse Therapie zu, aber nicht im selben Ausmaß. Mit anderen Worten: Es wird heute mehr und besser ambulant behandelt als noch vor zehn Jahren. Das hat direkte Auswirkungen auf die Gesamtkosten der Asthma-Erkrankung für unser Sozialsystem.

Helmut Fabel, Nikolaus Konietzko: Weißbuch Lunge 2005; Thieme Verlag, Stuttgart 2005; 22,95 Euro

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