Nierenkrank: hohes kardiovaskuläres Risiko

WIESBADEN (ner). Chronisch nierenkranke Patienten müssen unbedingt als kardiovaskuläre Hochrisikopatienten identifiziert werden, auch wenn sie weit von der Dialysepflicht entfernt sind.

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Nierenkranke bekommen sehr viel häufiger kardiovaskuläre Probleme als andere Menschen, betont Professor Kai-Uwe Eckardt aus Erlangen. Herzkreislauferkrankungen verlaufen zudem bei Nierenkranken vergleichsweise besonders schwer. So komme es sehr viel schneller als bei anderen Patienten zu Gefäßverkalkungen, sagte Eckardt beim Internistenkongress in Wiesbaden.

Der Nephrologe wies darauf hin, dass bei etwa 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung mit Nierenerkrankungen gerechnet werden müsse. In der Altersgruppe der über 60-Jährigen sei sogar etwa ein Drittel betroffen.

Empfehlung: Bluthochdruck-Patienten und Diabetiker auf Nierenerkrankungen untersuchen

Die verminderte glomeruläre Filtrationsrate (GFR) und das Ausmaß der Albuminurie korrelierten nach Ergebnissen großer Metaanalysen mit der Prognose. Diese sei bei Patienten mit Nierenerkrankung und kardiovaskulären Problemen schlechter als bei Malignomen.

Werde ein Patient als Hochrisikopatient identifiziert, müsse sich dies in Lebensstilmodifikationen und der Medikation etwa zur Blutdruck- und Fettstoffwechselkontrolle niederschlagen, forderte Eckardt.

Er empfahl, in bestimmten Risikogruppen gezielt nach Nierenerkrankungen zu fahnden. Dies sind in erster Linie Bluthochdruck-Patienten, Diabetiker sowie Menschen, die Familienangehörige mit fortgeschrittener Nierenkrankheit haben.

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