Nierenzell-Ca: Vorteil für Op mit Organerhalt

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DRESDEN. Mit etwa 16.500 jährlichen Neuerkrankungen in Deutschland ist das Nierenzell-Ca die dritthäufigste urologische Krebsart - mit steigender Tendenz, erinnert die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) vorab zu ihrer Jahrestagung vom 25. bis 28. September 2013 in Dresden.

"Nierenkrebs wird heute meist eher zufällig bei Ultraschalluntersuchungen des Bauchraumes entdeckt. Symptome wie Schmerzen oder Blut im Urin werden meistens erst ausgelöst, wenn die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Dabei gilt auch hier, je früher der Tumor erkannt wird, desto besser sind die Heilungsaussichten. Eine sogenannte 'gesetzliche‘ Früherkennung, die von den Kassen übernommen würde, gibt es für das Nierenkarzinom allerdings nicht", wird DGU- und Kongresspräsident Professor Michael Stöckle zitiert.

Bekannt ist, dass Nierenzellkrebs bei Tabakkonsum, Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes mellitus sowie Alkohol- und Schmerzmittelmissbrauch häufiger auftritt. Selten besteht eine genetische Vorbelastung.

"Die einzige Möglichkeit der Heilung besteht in einer Op, da Bestrahlung oder Chemotherapie beim Nieren-Ca nicht greifen. Aber nicht alle Nierentumoren müssen operiert werden: Bei sehr alten Patienten (über 75 Jahre) mit einem kleinen Nierentumor kann durchaus ein abwartendes Vorgehen sinnvoll sein", wird Prof. Markus Giessing vom Uniklinikum Düsseldorf in der Mitteilung der DGU zitiert.

Ansonsten wird bei der Nierentumorentfernung heute, wann immer möglich, eine organerhaltende Op angestrebt während früher die Niere komplett entfernt wurde. Langzeitstudien konnten zeigen, dass die Tumorheilungsraten bei organerhaltender Tumorentfernung genauso gut sind wie bei kompletter Nierenentfernung.

Außerdem gibt es Hinweise, dass es aufgrund der besseren verbleibenden Nierenleistung einen Überlebensvorteil für Patienten nach nierenerhaltender Op gibt. Obwohl lebenswichtig, sei die Nierengesundheit im Alltag vieler Menschen kein Thema und müsse, so die DGU, mehr als bisher ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken.

Auf ihrer Jahrestagung diskutieren Experten aktuelle Erkenntnisse bei Diagnose und Behandlung von Nierenerkrankungen.Wie viel Nierenfunktion braucht der Mensch? Welche Fortschritte gibt es bei der Nieren-Ca-Therapie? Wie steht es mit der Nierentransplantation nach dem Organspendeskandal?

Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt des Nieren-Forums am 26. September, teilt die DGU mit. Auch der Einfluss der Nierenfunktion auf Lebensqualität und Lebenserwartung, verschiedene Op-Techniken zur Entfernung von Tumoren, Organtransplantationen und Niereneingriffe zur Therapie von Hypertonie werden thematisiert. (eb)

Infos zum DGU-Kongress im Web: www.dgu-kongress.de

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