Nutzen der Pneumokokken-Impfung bestätigt

ATLANTA (ner). Erneut ist der Nutzen der Pneumokokken-Impfung von Säuglingen und Kleinkindern bestätigt worden. Nach offiziellen Daten aus den USA ist die Rate invasiver Pneumokokken-Infektionen bei Kindern um 75 Prozent und bei (ungeimpften) Erwachsenen um 27 Prozent zurückgegangen.

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Dies geht aus Erhebungen der US- amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention in Atlanta hervor. Geprüft wurden die Effekte des siebenvalenten Konjugatimpfstoffes Prevenar®, der seit 2000 in den USA routinemäßig verimpft wird.

Waren in der Periode vor Einführung der Impfung (1997 bis 2000) in 20 Bezirken der Region Atlanta knapp 3100 invasive Pneumokokken-Infektionen registriert worden, ging die Zahl im Zeitraum von Mitte 2000 bis Mitte 2004 auf etwa 2600 zurück, berichten Dr. Werner C. Albrich von der Emory University School of Medicine in Atlanta und seine Kollegen (CID 44, 2007, 1569).

Bei Kindern registrierten die Ärzte eine Abnahme von Bakteriämien um 69 Prozent, von Meningitiden um 63 und von Pneumonien um 42 Prozent. Bei den Pneumonien bedeutet dies etwa: Früher erkrankten pro Jahr 6 und heute 4 Kinder pro 100 000 an einer Pneumokokken-Pneumonie. Bei Bakteriämien sank die Zahl von 16 auf heute 5 Kinder pro 100 000.

Die Impfung der Kinder zahlt sich auch für die ungeimpften Erwachsenen aus. Bei ihnen nahmen Bakteriämien um 30, Meningitiden um 58 und Pneumonien um 20 Prozent ab. Die Pneumonierate sank von früher 14 auf jetzt 10 / 100 000 Einwohner pro Jahr.

Die Zunahme von Subtypen des Erregers, die nicht durch den Impfstoff abgedeckt werden, war gering, aber signifikant: 1,6-facher Anstieg im ersten und 1,3-facher Anstieg im dritten Jahr.

In Deutschland empfiehlt die Impfkommission STIKO am Robert-Koch-Institut in Berlin die Impfung mit dem konjugierten Pneumokokken-Impfstoff bei allen Kindern bis 24 Monate. Und alle Personen über 60 Jahre sollen einen Polysaccharid-Impfstoff erhalten. Zudem wird diese Impfung - altersunabhängig - bei chronischen Grundleiden empfohlen.

Mehr Informationen gibt es im Internet: www.rki.de und www.pei.de

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