Praxisstudie bestätigt Sicherheit von Niacin

MANNHEIM (Rö). Erstmals ist jetzt in einer Praxisstudie die Verträglichkeit und vor allem die Sicherheit des neuen langsam freisetzenden Nikotinsäure-Präparates Niaspan® (Niacin) bestätigt worden.

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Vor allem gab es keine Bedenken wegen möglicher Lebertoxizität des Präparates. Auch die Flush-Symptomatik der Arznei sei vertretbar, so die Einschätzung von Professor Elisabeth Steinhagen-Thiessen.

Zudem habe sich auch in dieser Studie bestätigt, daß das kardiovaskuläre Risikoprofil vor allem bei jenen Patienten verbessert wird, bei denen das HDL-Cholesterin besonders niedrig ist und eine Therapie mit dem Schwergewicht auf der LDL-Senkung nicht ausreicht, das hohe kardiovaskuläre Risiko zu senken.

Das berichtete die Berliner Lipid-Spezialistin beim Kardiologen-Kongreß in Mannheim. Dort hatte sie bei einem Symposium vom Unternehmen Merck KGaA die Daten der Phase IIIb-Studie mit dem Akronym Nautilus vorgestellt, einer multizentrischen, offenen Studie.

Bei der Untersuchung wurden 566 Patienten mit hohem kardiovaskulärem Risiko bei niedrigen HDL-Werten behandelt. Diese lagen bei den Männern unter 39 mg/dl, bei den Frauen unter 46 mg/dl. Vier von fünf Patienten hatten bereits eine KHK-Erkrankung. Das retardierte Nikotinsäure-Präparat wurde 15 Wochen lang als Monotherapie oder ergänzend zu einer lipidmodifizierenden Therapie, meist einem Statin, eingenommen.

In der Studie habe sich die gute Verträglichkeit und Sicherheit des Nikotinsäure-Präparates bestätigt, sagte Steinhagen-Thiessen. Die Maximaldosis von 2000 mg sei von zwei Dritteln der Patienten erreicht und gut toleriert worden.

Häufigste unerwünschte Wirkung seien Flush-Symptome gewesen, jedoch hätten in der Studie mehr als zwei Drittel der Patienten maximal drei Flush-Episoden gehabt. Insgesamt hätten zehn Prozent der Patienten die Therapie deswegen abgebrochen. Leber-Enzym-Erhöhungen hätten bei unter zwei Prozent gelegen.

Und bei der Wirksamkeit hätten sich die günstigen Effekte aus anderen Studien bestätigt, berichtete Steinhagen-Thiessen: Das HDL -Cholesterin sei im Mittel um 24 Prozent gestiegen, der LDL-HDL-Quotient habe von 3,3 auf 2,8 um 13 Prozent abgenommen. Zudem seien die Triglyzerid-Spiegel um 13 Prozent reduziert worden.

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