Virologie

Projektziel: Bessere Therapie bei Hepatitis E nach Transplantation

Ein Forschungsteam will ein Verfahren entwickeln, um Varianten des Hepatitis-E-Virus zu erkennen und Entscheidungshilfen für die Therapie zu geben.

Veröffentlicht:
Die Leber, Hepatitis-E-Viren und gezielte Therapie im Fokus: Forscherinnen und Forscher wollen Entscheidungshilfen für die Behandlung bei Hepatitis E entwickeln.

Die Leber, Hepatitis-E-Viren und gezielte Therapie im Fokus: Forscherinnen und Forscher wollen Entscheidungshilfen für die Behandlung bei Hepatitis E entwickeln.

© bluebay2014 / stock.adobe.com

Bochum. Ein genaues Analyseverfahren soll Entscheidungshilfen für die Behandlung bei Hepatitis E ermöglichen, meldet die Ruhr-Universität Bochum (RUB). Davon sollen speziell Patientinnen und Patienten nach einer Organtransplantation profitieren.

Im Projekts „HepEDiaSeq“ unter Koordination von Professor Eike Steinmann, Leiter der Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie der RUB, werde ein Verfahren entwickelt, um virale Varianten zu erkennen und damit Entscheidungshilfen für die Therapie zu geben. Das Projekt wird für drei Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 1,5 Millionen Euro gefördert.

Tiefensequenzierungsverfahren wird entwickelt

Im Projekt wollen die Partner ein Tiefensequenzierungsverfahren entwickeln, welches HEV nicht nur hochsensitiv detektiert, sondern parallel verschiedene Varianten des Virus erkennt, erklärt die RUB in ihrer Mitteilung. Bisherige Testverfahren für HEV wiesen Limitationen in der Sensitivität auf und gäben zudem keinen Aufschluss über die verschiedenen viralen Varianten innerhalb eines Patienten.

Aufgrund der neuen Erkenntnisse soll es möglich werden, bei HEV-Infektion besser zu behandeln. „Für die Behandlung steht uns aktuell zwar nur der Wirkstoff Ribavirin zur Verfügung“, wird Steinmann zitiert. „Aber die Entscheidung über die Gabe und Dosierung ist schwierig. Hier wollen wir ein sogenanntes Decision Support Tool entwickeln, das einen personalisierten Behandlungsansatz ermöglicht und damit die Therapieentscheidungen der behandelnden Ärzte und Ärztinnen unterstützt.“

„Ein ernstes Problem nach Organtransplantation“

Schätzungen zufolge erkranken in Deutschland jährlich rund 400.000 Menschen an Hepatitis E, wie die RUB berichtet. Die Infektion erfolge ja zum Beispiel über den Verzehr von rohem Schweinefleisch.

In der Regel heilt die Infektion folgenlos aus und wird häufig gar nicht bemerkt. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann die Infektion aber chronisch verlaufen und schlimmstenfalls tödlich enden. „Das macht Hepatitis E zu einem ernsten Problem für organtransplantierte Menschen, deren Immunsystem mit Medikamenten unterdrückt werden muss, damit das fremde Organ nicht abgestoßen wird“, erinnert Steinmann in der Mitteilung. (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

© Steffen Kögler / stock.adobe.com

Reizdarmsyndrom und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Abb. 1: Symptomverbesserung unter Upadacitinib zu Woche 8 und 52

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [2]

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Erste Real-World-Daten bei Colitis ulcerosa und neue Langzeitdaten bei Morbus Crohn zu Upadacitinib

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, Wiesbaden
Abb. 1: Sequenzierung einer Biologika-Therapie bei MC: Effektivität von VDZ in Abhängigkeit der Therapielinie

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [10]

Frühe versus personalisierte Therapie bei Morbus Crohn

Führt mehr als ein Weg zu einem besseren Behandlungsergebnis?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG, Berlin
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Verträglichkeit von Rheuma-Medikamenten

Leberschäden durch Methotrexat? – Eher ist’s eine MASLD

Lesetipps
Älterer Mann mit Gesichtsnervenlähmung aufgrund des Eagle-Syndroms.

© Vladimir Arndt / stock.adobe.com

Kasuistik

Seltene Manifestation eines Eagle-Syndroms

Keine Hürden mehr: Websites sollen künftig so problemlos wie möglich zu erfassen und zu bedienen sein.

© VZ_Art / Stock.adobe.com

Neues Teilhabegesetz geht an den Start

So wird Ihre Praxis-Homepage barrierefrei