Kommentar – Ernährungsreport

Reduktion ohne Sanktionen?

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Das war zu erwarten: Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) sieht sich durch den gerade vorgelegten Ernährungsreport 2019 in ihrer „Nationalen Reduktionsstrategie“ bestärkt.

Tatsächlich sind die Verbraucher laut Report mehrheitlich dafür, dass Fertigprodukte weniger Zucker und ungesunde Transfette enthalten sollen. Es darf dafür auch weniger süß schmecken, sagen 84 Prozent der Befragten. Bei Salz, das ebenfalls reduziert werden soll, ist das Ergebnis weniger eindeutig.

Das Bundeskabinett hat im Dezember Richtwerte für die Industrie gesetzt. Beispielsweise soll der Zuckergehalt bei Softdrinks bis 2025 um 15 Prozent sinken. Die Regierung hat allerdings keine echten Daumenschrauben in Form von Sanktionen angelegt.

Kann diese weitgehend auf Konsens angelegte Reduktionsstrategie tatsächlich dazu beitragen, die steigende Diabetes-Prävalenz einzudämmen – mit ihren enormen Folgekosten für das System? Diese Frage wird im Ernährungsreport nicht einmal angeschnitten.

Andererseits: Staatlich vorgegebene Rezepturen wären sicher keine Lösung. Da hat die Ministerin recht. Es gilt, die Industrie beim Wort zu nehmen – und das wachsende Verbraucherbewusstsein als Verkaufsargument zu nutzen.

Lesen Sie dazu auch: Ernährungsreport: Wie und was Deutschland isst

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