Kommentar zum Influenza-Bericht

Richtig „fette“ Impfquote

Das RKI berichtet über eine außergewöhnliche Klinikaktion, um die Infuenza-Impfrate zu erhören. Belohnung: eine Portion Pommes frites.

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Manchmal müssen Botschaften so gesetzt werden, dass man Aufmerksamkeit erreicht. Das ist dem Franziskus-Hospital im westfälischen Münster mit einer Aktion gelungen. Wer sich unter Schwestern, Pflegern und Ärzten zur Influenza-Impfung bereit erklärte, wurde mit einer Portion Pommes belohnt, ob rot-weiß oder pur, ist nicht bekannt.

Aber das Ergebnis: die Impfquote habe sich verdoppelt und innerhalb der Ärzteschaft sogar auf 90 Prozent gestiegen, berichtete am Montag das Robert Koch-Institut (RKI).

Schleunigst schiebt das Franziskus-Hospital nach, dass die hohe Steigerung auch auf das „intensive aufsuchende Impfen“ zurückzuführen sei. Was lernen wir daraus? Die Incentives müssen stimmen, dann springt auch der Vorsorge-Funke über – selbst bei Fettstäbchen.

Das ist völlig legitim, aber nur dann, wenn sich Foodwatch und Co im Gegenzug mit ihrem Nutri-Score durchsetzen wird. Denn jeder Arzt und jede Schwester sollte wissen, dass Pommes frites auf der Hitliste gesunder Ernährung nicht unbedingt weit vorne rangiert.

Offen bleibt, ob das RKI solche Aktionen künftig proaktiv unterstützen will. Oder diesen Job lieber den Kollegen von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung überlässt. Ob die das so toll finden?

Lesen Sie dazu auch: RKI-Bericht: Mit Pommes gegen Impfmüdigkeit

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