Kommentar

Risiken nur für Frauenherzen

Mit der Fokussierung auf klassische, sprich „männliche“ Risikofaktoren verpasst man die Gelegenheit, bei gefährdeten Frauen frühzeitig Maßnahmen zur kardiovaskulären Prävention einzuleiten.

Von Dr. Beate Schumacher Veröffentlicht:

Dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor allem Männer oder allenfalls alte Frauen betreffen, ist eine immer noch verbreitete Vorstellung. Tatsächlich sterben in Deutschland mehr Frauen als Männer an Herzerkrankungen. In den USA sind Frauen zwischen 35 und 54 sogar die einzige Personengruppe, in der die kardiovaskuläre Mortalität noch ansteigt.

Diese Entwicklung lässt sich zum Teil mit einer Zunahme von klassischen Risikofaktoren wie Rauchen oder Übergewicht erklären. Zusätzlich können aber auch rein weibliche Risiken zur Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen beitragen.

Erheblichen Einfluss hat etwa der Zeitpunkt der natürlichen Menopause: Tritt sie vor dem 45. oder gar vor dem 40. Lebensjahr ein, ist einer neuen Metaanalyse zufolge das Risiko, schon vor dem 60. Lebensjahr einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, um 40 beziehungsweise 90 Prozent erhöht. Andere frauenspezifische Risikofaktoren, die in den üblichen Scores nicht erfasst werden, sind etwa polyzystisches Ovarsyndrom, Gestationsdiabetes oder Präeklampsie. Sie alle bieten die Möglichkeit, frühzeitig Maßnahmen zur kardiovaskulären Prävention einzuleiten. Mit der Fokussierung auf klassische, sprich „männliche“ Risikofaktoren verpasst man diese Gelegenheit. Seite 12

Schreiben Sie der Autorin: beate.schumacher@springer.com

Lesen sie auch
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Impfstoffe und Impfungen in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Neue Podcast-Folgen

Impfstoffe und Impfungen in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Mann mit Pflaster auf Oberarm gibt Daumen-hoch-Zeichen

© U_Photo | Shutterstock

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Real-World-Analyse von US-Versorgungsdaten-- Bei Einsatz von Sacubitril/Valsartan ist die Gesamtsterblichkeit signifikant geringer als bei Einsatz von ACEi/ARB.

© Springer Medizin Verlag

ARNI in der Primärtherapie der HFrEF

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Abb. 1: Studie HF-OPT: Verbesserte LVEF unter medikamentöser Behandlung + Defibrillatorweste (Tag 0–90) und nachfolgender medikamentöser Behandlung (Tag 90–360)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion

Optimale medikamentöse Therapie plus Defibrillatorweste schützt vor Plötzlichem Herztod

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gastbeitrag

Wie sinnvoll sind Injektionen an der Wirbelsäule?

Lesetipps
Adipöse Kinder und Jugendliche tragen für den Rest ihres Lebens eine enorme Bürde mit sich. Die Folgen zeichnen sich bereits im Kindesalter ab und erstrecken sich bis ins Erwachsenenalter.

© kwanchaichaiudom / stock.adobe.com

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Hoffnung auf neue Medikamente zur Gewichtsreduktion bei Kindern