Schluss mit dem Fluss
Säure stoppt Nasenbluten
Nasenbluten ist lästig, aber selten bedrohlich. Wie es sich ganz simpel stoppen lässt, haben jetzt iranische Notfallmediziner gezeigt.
Veröffentlicht:TEHERAN. Wie sich Nasenbluten am besten stoppen lässt, haben Forscher der Universität Teheran untersucht.
Sie teilten 216 Patienten mit notfallmäßig zu versorgendem idiopathischem anteriorem Nasenbluten in zwei Gruppen ein (Am J Emerg Med 2013, online 1. August).
Probanden der Gruppe 1 erhielten eine übliche anteriore Nasentamponade - ein bewährtes, allerdings etwas umständliches Verfahren, heftige Epistaxis zu stoppen.
Bei Patienten der Gruppe 2 führten die Wissenschaftler einen 15 cm langen Baumwollbausch in die blutende Nase ein, der mit Tranexamsäure-Injektionslösung (500 mg in 5 ml Lösung) getränkt war.
Eindeutig effektiver
Die Anwendung von Tranexamsäure, einer die Fibrinolyse hemmenden Verbindung namens Trans-4-(Aminomethyl-)Cyclohexan-1-Carbonsäure, erwies sich dabei im Vergleich mit dem Tamponieren als eindeutig effektiver.
Nach zehnminütiger Behandlung stand die Blutung in der Tranexamgruppe bei 71 Prozent der Patienten - verglichen mit 31 Prozent im Zuge der anterioren Tamponade.
95 Prozent der Tranexampatienten konnten innerhalb von zwei Stunden entlassen werden; mit anteriorer Tamponade waren es nur 6,4 Prozent.
Erneute Blutungen binnen 24 Stunden traten nach Anwendung von Tranexamsäure in 4,7 Prozent und nach Tamponade in 11 Prozent der Fälle auf.
Patienten der Tranexamgruppe zufriedener
Was Wunder, dass die Patienten der Tranexamgruppe mit ihrer Behandlung wesentlich zufriedener waren als jene, denen man die Nase längerzeitig ausgestopft hatte: Auf einer Skala mit bestenfalls 10 erreichbaren Punkten bekam die Tranexamsäure-Methode 8,5 gegenüber 4,4 Punkten fürs Tamponieren.
"Als Ersttherapie der idiopathischen anterioren Epistaxis hat sich die topische Applikation von Tranexamsäure-Injektionslösung der anterioren Nasentamponade als überlegen erwiesen", lautet das Resümee der iranischen Ärzte.
Das Verfahren sei einfach zu handhaben und könne auch von ärztlichen Anfängern oder Hilfspersonal eingesetzt werden.