Giemen

Schadet Säuglingen das Schwimmbad?

Säuglings-Schwimmkurse begünstigen offenbar bei Allergie-Veranlagung das Risiko für Wheezing.

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TURKU. Die neuesten Daten zu einer möglichen Verbindung von Babyschwimmen und Wheezing stammen aus einer finnischen Kohortenstudie. 1038 Kinder nahmen von ihrer Geburt bis zum Alter von 17 Monaten teil und 45 Prozent in dieser Zeit einen Schwimmkurs begonnen.

Bronchiolitis oder wiederkehrendes Wheezing wurde bei 9,6 Prozent der Kinder mit und 6,9 Prozent ohne Schwimmbadbesuche festgestellt; der Unterschied war nicht signifikant. Bronchiolitis war dabei definiert als erster akuter Atemwegsinfekt mit exspiratorischem Giemen oder exspiratorischer Obstruktion ohne Laryngitis und ohne Pneumonie.

Nur Wheezing-Episoden durch Rhinovirus-Infektionen wurden signifikant häufiger bei Schwimmkindern diagnostiziert: Von ihnen waren 3,7 Prozent betroffen, von den Kindern ohne Schwimmerfahrung nur 1,2 Prozent.

Schwimmbadbesuche mit anderen Säuglingen erhöhten allerdings nicht per se das Risiko für Atemwegsinfekte. Husten, Schnupfen oder Fieber traten in beiden Gruppen gleich häufig auf.

Wurde der Einfluss weiterer Risikofaktoren berücksichtigt, dann war die Assoziation von Babyschwimmen zu Bronchiolitis grenzwertig und zu Rhinovirus-assoziiertem Wheezing nicht mehr signifikant. Eine signifikante Zunahme von Rhinovirus-assoziierten Wheezing-Episoden ergab sich hier nur bei Schwimmkindern mit atopischem Ekzem.

"Babyschwimmen könnte als Risikofaktor für Wheezing eine gewisse Rolle spielen", so das Fazit der Forscher. Besonders Schwimmkinder mit Atopie seien den Studiendaten zufolge eine Hochrisikogruppe für Rhinovirus-assoziiertes Wheezing. (bs)

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