Schmerztherapie mit Opioid jetzt noch individueller

FRANKFURT (djb). Für die Schmerztherapie mit starken Opioiden steht jetzt Oxycodon auch als niedrigdosierte Retardtablette mit nur 5 mg Wirkstoff zur Verfügung. Bei starken Schmerzen kann so in kleinen Schritten hochdosiert werden, bis ein individuell ausreichender analgetischer Effekt erreicht ist.

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Das niedrig dosierte Oxycodon (Oxygesic® 5 mg) erleichtere Ärzten den Einstieg in die Behandlung von Schmerzpatienten mit starken Opioiden, ist Dr. Uwe Junker von der Abteilung für Spezielle Schmerztherapie und Palliativmedizin am Sana-Klinikum in Remscheid überzeugt. Er plädierte bei einer von Mundipharma initiierten Veranstaltung dafür, auch Patienten mit nicht tumorbedingten starken Schmerzen häufiger und früher mit einem starken Opioid zu behandeln - etwa wenn mit Analgetika der Stufe I des WHO-Schemas (zum Beispiel NSAR) keine ausreichende Schmerzlinderung erzielt werde.

Bei einer Patientin mit chronischen pseudoradikulären Rückenschmerzen hat Junker mit dem niedrig dosiertem Oxycodon bereits gute Erfahrungen gemacht. Die Patientin kommt mit zwei bis dreimal täglich 5 mg Oxycodon meist gut zurecht. An schlechten Tagen mit höherem Schmerzmittelbedarf werde keine andere Substanz benötigt, sondern die Opioiddosis einfach um eine 5-mg-Retardtablette erhöht. Da Opioide keine antiphlogistische Wirkung haben, könne bei Bedarf auch mit einem NSAR oder Coxib kombiniert werden, sagte der Schmerzspezialist aus Remscheid.

Ein genereller Vorteil der retardierten starken Opioide wie Oxycodon sei, daß opioidsensitive Schmerzen damit meist ausreichend gelindert würden, ohne daß unerwünschte Wirkungen die Behandlung limitierten, sagte Junker. Die notwendige Dosierung könne gut zwischen analgetischem Effekt und Verträglichkeit ausbalanciert werden.

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