COPD

Schonendere Beatmung für Patienten

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LEIPZIG. Herkömmliche Beatmungsverfahren beeinträchtigen langfristig die bei COPD bereits geschwächten Lungen zusätzlich. Ob eine bei Frühgeborenen angewandte Technik Abhilfe schafft, untersuchen Leipziger Pneumologen deutschlandweit mit Partnern in 13 Zentren, teilt das Universitätsklinikum Leipzig mit.

"Wird durch die geschwächte Ausatmung das CO² nicht mehr ausreichend aus dem Körper entfernt, kommt es zu einer weiteren Verschlechterung für den ohnehin schwerkranken Patienten", erklärt Professor Hubert Wirtz, Pneumologe am Universitätsklinikum Leipzig.

Mit erhöhtem Kohlendioxidpegel im Blut sinkt die Belastbarkeit, während sich unter anderem die Gefahr einer Bewusstlosigkeit erhöht.

Getestet wird der nasale High Flow, bei dem mit hohem Fluss ein Gasgemisch durch die Nase strömt, was den Luftaustausch verbessert.

"Das in der Frühgeborenmedizin angewandte Verfahren setzt über andere Mechanismen an als die Atemmaske, und kann so die Entfernung der verbrauchten Luft ganz wesentlich verbessern", so Dr. Jens Bräunlich, der grundlegende Experimente zu der neuen Beatmungsmethode durchgeführt hat.

Die Pneumologen richten große Hoffnungen auf die neue Beatmungsmethode. "Wir erkennen immer mehr, dass wir hier eine effektive und gleichzeitig sehr lungenschonende Methode zur Unterstützung der Lunge haben", erläutern Wirtz und Bräunlich in der Mitteilung.

Um den Effekt genau bemessen zu können, wird in der kürzlich gestarteten "TIBICO"-Studie der nasale High-Flow mit einem herkömmlichen Beatmungsverfahren bei COPD-Patienten verglichen. Die Behandlung erfolgt in zwei Phasen von jeweils sechs Wochen innerhalb eines Jahres.

"Wir glauben, dass dies eine gute Alternative für unsere COPD-Patienten sein könnte und sich durch den Einsatz der Methode zudem weitere Möglichkeiten auch für anderen Patienten eröffnen könnten", wird Wirtz in der Mitteilung zitiert. (eb)

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