Krebsfrüherkennung

Selbsthilfe sieht Nachholbedarf beim Pankreaskarzinom

Der Arbeitskreis der Pankreatektomierten fordert die Einführung von Vorsorgeuntersuchungen auf Bauchspeicheldrüsenkrebs. Betroffene sehen auch die Ärzteschaft in der Pflicht.

Veröffentlicht:

Bonn. Im Bereich der Früherkennung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs ist noch viel Luft nach oben, findet der Arbeitskreis der Pankreatektomierten (AdP). Die Selbsthilfeorganisation fordert die Einführung von Vorsorgeuntersuchungen auf das Pankreaskarzinom für Menschen ab 60 Jahren. Auch bei der Nachsorge sieht der AdP Handlungsbedarf.

Während es für Krebserkrankungen wie Brust- oder Prostatakrebs systematische Reihenuntersuchungen gibt, spiele der Bauchspeicheldrüsenkrebs in der Früherkennung bislang keine Rolle, kritisiert der AdP-Vorsitzende Lutz Otto. „So etwas brauchen wir auch“, betont er.

Es gebe nach wie vor kaum Testverfahren, um Bauspeicheldrüsenkrebs früher zu erkennen. Sie würden aber die Behandlungs- und Überlebenschancen erheblich verbessern.

Bei der Patientenversorgung geht wertvolle Zeit verloren

Otto sieht auch bei Ärztinnen und Ärzten Defizite. So mangele es bei dieser Erkrankung an Wissen und Aufmerksamkeit. Nach Berichten von Betroffenen gingen etwa Hausärztinnen und Hausärzte Beschwerden nicht nach, die auf ein Pankreaskarzinom hinweisen. „Weil eine mögliche Erkrankung der Bauchspeicheldrüse nicht in Betracht gezogen wird, geht wertvolle Zeit verloren“, sagt er.

Zurzeit fehlten zudem feste Regeln und Vorgaben für die Nachsorge nach einer Pankreasoperation, bemängelt der AdP-Vorsitzende weiter. „Es gibt nicht einmal Richtlinien, wann nach einer OP etwa MRT-Aufnahmen durchgeführt werden sollen.“ (iss)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: LUMINANCE-Studie: Gesamtüberleben (OS) unter Behandlung mit EP (Etoposid + Platin) plus Durvalumab

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Kleinzelliges Lungenkarzinom

ED-SCLC: Real-World ähnliche Studie unterstreicht Effektivität von Durvalumab

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Aktualisierte Ergebnisse der Phase-III-Studie AEGEAN

© Budi / stock.adobe.com (generiert mit KI)

Perioperatives Durvalumab beim resezierbaren NSCLC im Stadium IIA–IIIB [N2]

Aktualisierte Ergebnisse der Phase-III-Studie AEGEAN

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Tab. 1: Empfohlene Anfangsdosierungen von Ruxolitinib bei akuter und chronischer GvHD in Abhängigkeit vom Alter

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [5, 6]

Graft-versus-Host-Erkrankung

JAK1/2-Hemmung jetzt für Kinder unter zwölf Jahren und in neuer Darreichungsform möglich

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung