Seltener Demenz bei Therapie mit Sartanen

BOSTON (ob). Ältere Männer, die mit einem Angiotensinblocker behandelt wurden, erkrankten nach Daten einer neuen Studie signifikant seltener an Demenz als Männer, die ACE-Hemmer oder andere kardiovaskulär wirksame Medikamente erhielten.

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Um Erkenntnisse über die Auswirkungen von AT1-Rezeptorantagonisten (Sartane) auf das Demenzrisiko zu gewinnen, haben US-Forscher der Universität Boston die Datenbank des US-Ministeriums für Kriegveteranen gründlich durchforstet (BMJ online). Krankendaten von fast 820 000 Personen (zu 98 Prozent Männer über 65 Jahre) aus dem vierjährigen Zeitraum zwischen 2003 und 2006 wurden im Hinblick auf Inzidenz und Progression von Demenzerkrankungen analysiert. Verglichen wurden drei Gruppen, die einen Angiotensinblocker oder ACE-Hemmer (Lisinopril) oder aber andere kardiovaskuläre Wirkstoffe (etwa Betablocker, Kalziumantagonisten) erhalten hatten.

Im Vergleich zur Therapie mit anderen Herz-Kreislauf-Mitteln war die Inzidenz von neu diagnostizierten Demenz-Erkrankungen bei Therapie mit Angiotensinblockern signifikant um 24 Prozent niedriger (im Vergleich zu Lisinopril um 19 Prozent). Die Kombination von Angiotensinblocker und ACE-Hemmer war sogar mit einer um 46 Prozent niedrigeren Demenzrate assoziiert. Patienten mit bestehender Alzheimer-Demenz, die einen Angiotensinblocker erhalten hatten, wurden nur etwa halb so häufig in ein Pflegeheim eingewiesen als Demenzkranke in der Vergleichsgruppe.

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