Service-Paket soll Compliance bei Hypertonie fördern

FRANKFURT AM MAIN (ner). Mit einem Compliance-Paket will das Unternehmen Novartis künftig dazu beitragen, die Therapietreue bei Hochdruckpatienten anzuheben. Die Effektivität der Compliance-fördernden Maßnahmen wird in einer jetzt angelaufenen Praxisstudie überprüft.

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Das Paket enthält außer einem Informationsschreiben an die Patienten einen Tabletten-Timer, einen Blutdruckpaß sowie einen Coupon für ein vergünstigtes Blutdruckmeßgerät zur Selbstmessung, hat Professor Rainer Düsing aus Bonn bei einer Pressekonferenz des Unternehmens in Frankfurt am Main berichtet.

Ein Leitfaden für ein strukturiertes Patientengespräch soll die Kommunikation zwischen Patienten und Ärzten erleichtern. Eine zusammen mit der Hochdruckliga erstellte Patientenbroschüre beantwortet Fragen rund um den Bluthochdruck, gibt etwa Tips zur richtigen Blutdruckmessung und Ernährungshinweise.

Durch Non-Compliance entstünden 13 Prozent der gesamten Krankheitskosten, sagte die Pharmazeutin und Verhaltenspsychologin Dr. Waltraud Silbernagel aus Freiburg. Auf unsachgemäße Arzneimittelanwendungen seien 25 Prozent aller Krankenhauseinweisungen zurückzuführen. Die Kosten würden auf jährlich zehn Milliarden Euro geschätzt.

In der VALIDE-Studie (Valsartan - vergleichende Erhebung zur Therapietreue) wird seit Januar dieses Jahres die Förderung der Einnahmetreue und die Verbesserung der antihypertensiven Therapie in 2000 Arztpraxen überprüft. Dazu werden 4000 Patienten mit einem Compliance-Paket und 4000 Patienten ohne Compliance-Paket untersucht. Die Patienten werden sechs Monate beobachtet.

Die Ergebnisse werden zur Herbsttagung der Hochdruckliga erwartet. Mit dem Compliance-Paket werden nach Düsings Angaben zwei wesentliche Aspekte der Non-Compliance angegangen: Vergeßlichkeit und kalkulierte Non-Compliance. "Kämpfen gegen Non-Compliance gelingt nur mit einem multifaktoriellen Ansatz", so der Internist. Das Paket kann ab April über den Außendienst des Unternehmens bezogen werden.

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