Antibiotika

So entwickeln E. coli-Bakterien Resistenzen

Ein Protein in der Membran von E. coli sorgt mit einem Trick dafür, dass Antibiotika ihre Wirkung nicht entfalten können.

Veröffentlicht:

HALLE / SAALE. Wie sich bei E. coli-Bakterien Resistenzen gegen bisher gut funktionierende Wirkstoffe entwickeln, haben Forscher der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) gemeinsam mit Kollegen herausgefunden.

Das Protein MdfA in der Bakterienmembran sorgt zwar zunächst dafür, dass das Antibiotikum von den Bakterien aufgenommen wird. In einem zweiten Schritt jedoch befördert MdfA den Wirkstoff wieder hinaus, wodurch der Wirkstoff seine Wirkung nicht entfalten kann (Nature Comm 2018; 9:4005).

Für ihre Untersuchung isolierten die Forscher um Erstautor Dr. Kumar Nagarathinam das empfindliche Membranprotein in reiner Form und kristallisierten es, berichtet die MLU. Mittels Röntgenkristallografie analysierten sie dann die Struktur des Proteins.

Durch die Röntgenkristallografie können Proteinstrukturen im Ångström-Bereich sichtbar gemacht werden – ein Ångström entspricht einem Zehntel Nanometer, also einem Zehnmilliardstel-Meter. Man könne damit also einzelne Atome sichtbar machen, so die MLU.

Nagarathinam und sein Team machten MdfA schließlich in dreidimensionaler Struktur sichtbar, wodurch sie den MdfA-vermittelten Resistenzmechanismus aufklärten: Die Wirkungsweise lasse sich mit einer Art Pumpe vergleichen, heißt es in der Mitteilung. Das Antibiotikum werde zwar aufgenommen, MdfA befördere den Wirkstoff aber auch wieder hinaus.

„Wir gehen davon aus, dass der Mechanismus auch für viele andere Antibiotika gilt“, wird Studienautor Professor Milton T. Stubbs von der MLU zitiert. (eb/bae)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Abrechnung

Die wichtigsten EBM-Änderungen zum Quartalswechsel

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Erste Empfehlungen

Kopfschmerzen im Schlaf: Woran liegt es und was hilft?

Begehrte Auszeichnung

Galenus-von-Pergamon-Preis: Das sind die Kandidaten

Lesetipps
Hausärztin Claudia Kreuzer

© Josie Farquharson (Jfqphotos)

Praxisübernahme

Wie es einer Kollegin nach dem ersten Jahr der Niederlassung geht

Zu den häufigsten Folgeerkrankungen eines Diabetes gehören Neuropathien.

© Prasanth / stock.adobe.com

Nervenschädigungen

So diagnostizieren Sie die diabetische Neuropathie