Metastudie
Sport schützt vor Depression
Ein internationales Forscherteam assoziiert körperliche Aktivität mit einem geringeren Depressionsrisiko. Ihre Datenbasis: Über 250.000 Menschen.
Veröffentlicht:SIDNEY. Wer sich körperlich fit hält, hat ein geringeres Risiko, eine Depression zu entwickeln: Zu diesem Ergebnis gelangen internationale Forscher in einer Metastudie in "The American Journal of Psychiatry" (doi: 10.1176/appi.ajp.2018.17111194). Datengrundlage waren 49 Kohortenstudien.
Die Forscher konnten Menschen, die sich intensiv ertüchtigten, mit einem geringeren Risiko für Depressionen assoziieren (AOR=0,83, 95%, CI=0.79-0.88). Die protektive Wirkung von Sport ließ sich unabhängig von Alter und regionaler Herkunft herstellen, betonen die Wissenschaftler in ihrer Zusammenfassung. Insgesamt wurden Angaben von 266.939 Personen ausgewertet, wovon 47 Prozent Männer waren.
Die Studie schlägt in die gleiche Kerbe wie eine norwegische Studie letztes Jahr: In der HUNT-Kohortenstudie hatten die Forscher festgestellt, dass durch Sport jede achte Depression verhindert werden könnte.
Anpassung von Richtlinien?
Ihre Ergebnisse sollen dazu führen, dass Richtlinien angepasst werden und künftig stärker auf Sport setzen, so die internationalen Autoren in einer Mitteilung. Die Forscher planten weitere Studien, um abzuklären, wie viel und welche Art von körperlicher Betätigung für eine Risikoreduktion nötig ist. Die Studie liefert dahingegen keine neuen Erkenntnisse zu der umstrittenen Frage, ob Sport bei Depressiven eine Therapieoption darstellen könnte.
An der Studie haben brasilianische, australische, belgische und schwedische Forscher sowie Wissenschaftler aus dem Vereinigten Königreich und den USA mitgewirkt. (ajo)