Typ-2-Diabetes

Sterberate nach Hypoglykämien nicht erhöht

Binnen zwei Jahren nach einer Unterzuckerung steigt nach einer aktuellen Studie das Risiko für vorzeitigen Tod nicht.

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AMSTERDAM. Welche Folgen haben Hypoglykämien bei Typ-2-Diabetikern mit Insulintherapie? Forscher um Simone Rauh vom Medizinischen Zentrum der Freien Universität Amsterdam haben hierzu Daten von knapp 1700 Typ-2-Diabetikern aus einem Diabetes-Versorgungszentrum analysiert (BMJ Open 2016; 6: e012793).

Nach eigenen Angaben hatten 59 Prozent der Patienten im Jahr davor keine Hypoglykämie gehabt (Referenzgruppe), 37 Prozent gaben leichte und 4 Prozent schwere Hypoglykämien mit Fremdhilfe an. In den nächsten zwei Jahren starben 98 Patienten (5,9 Prozent). Im Vergleich zu Patienten ohne Unterzuckerungen hatten Patienten mit milden Hypoglykämien eine um etwa 50 Prozent reduzierte Sterberate. Bei Patienten mit schweren Hypoglykämien war die Sterberate im Vergleich zur Referenzgruppe um knapp 40 Prozent erhöht. Dieses Ergebnis war allerdings statistisch nicht signifikant.

Patienten mit Hypoglykämien waren im Vergleich länger an Diabetes erkrankt und bereits länger auf Insulin eingestellt. Sie wurden zudem häufiger mit einem schnell wirkenden Insulin behandelt.

Die besonders niedrige Sterberate bei Patienten mit milden Hypoglykämien sei möglicherweise mit einer besonders guten Hypoglykämie-Wahrnehmung zu erklären, spekulieren die Forscher. Wer bereits milde Anzeichen spüre, könne gegensteuern, sein Verhalten ändern, Komplikationen abwenden und sein Sterberisiko senken. Wer hingegen weniger Gespür besitze, sei stärker gefährdet, tiefer in Hypoglykämien abzugleiten. (rb)

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