Studie belegt Nutzen der Ozon-Chemonukleolyse

NEU-ISENBURG (run). Bei einigen Patienten mit einem Bandscheibenvorfall lassen sich die Beschwerden weder durch Medikamente noch durch eine Op lindern. Als mögliche Therapiealternative wird derzeit in Frankfurt am Main die Chemonukleolyse mit Ozon erprobt. Daß dieses Vorgehen nutzt, wurde auch in einer großen kontrollierten Studie aus Italien festgestellt.

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In der Untersuchung erhielten 600 Patienten mit klinischen Symptomen einer lumbalen Nervenkompression aufgrund eines Bandscheibenvorfalls einmalig eine Ozon-Behandlung. Dabei wurde ihnen intradiskal und periganglionär ein Sauerstoff-Ozon-Gemisch injiziert. Die Hälfte von ihnen erhielt zusätzlich eine periganglionäre Injektion mit einem Kortikosteroid und einem Anästhetikum (AJNR 2003, 24, 996).

Sechs Monate später überprüften die Neuroradiologen aus Bologna den Erfolg dieser Behandlung. Mit der Ozontherapie allein wurde bei 70 Prozent der Patienten eine gute bis sehr gute Linderung erreicht. Die zusätzliche Anwendung von Steroid und Anästhetikum war bei 78 Prozent erfolgreich.

"Auch wir kombinieren bei Patienten mit ausgeprägten akuten Schmerzen die Chemonukleolyse mit Ozon mit einer Kortisoninjektion", so Professor Thomas Vogl von der Uniklinik Frankfurt zur "Ärzte Zeitung". Das Ozon-Sauerstoffgemisch werde ebenfalls sowohl intradiskal (2ml) als auch periganglionär (8ml) appliziert. Der minimalinvasive Eingriff erfolge ambulant bei lokaler Betäubung und dauere etwa 20 Minuten.

Die Wirkung des Ozons beruht nach Vogls Angaben auf der Förderung der Sauerstoffzufuhr und Durchblutung im Injektionsbereich. Dadurch würden vermutlich langanhaltend Entzündungsreize gemindert, die von komprimierten Spinalnerven ausgehen. Die italienischen Forscher beschreiben zudem eine histologisch gesicherte Volumenminderung des protrusierten Bandscheibenkerns.

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