Substanz mit neuartiger Wirkung bei Mamma-Ca

BERLIN (gvg). Das Chemotherapeutikum Ixabepilon könnte einen weiteren Fortschritt in der Therapie von Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom bedeuten. Die Substanz mit einem neuartigen Wirkmechanismus wird jetzt in einer Phase III-Studie getestet.

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Ixabepilon zählt zur Substanzklasse der Epothilone. Substanzen dieser Klasse greifen ähnlich wie die Taxane am Zytoskelett und dort an den Mikrotubuli an.

Auch die Epothilone bewirken eine Verklumpung des Mikrotubulusapparats: "Ixabepilon und andere Epothilone schieben sich in die Tubulinketten hinein und unterbrechen so den Zellteilungszyklus." So hat Privatdozentin Diana Lüftner von der Klinik für Onkologie der Charité Berlin den Wirkeffekt beschrieben. Die Epothilone unterscheiden damit von den Taxanen, die ebenfalls an den Mikrotubuli angreifen. Die Taxane führen zur Bildung pathologischer Tubulusstrukturen.

In Phase I/II-Studien mit insgesamt mehr als 1300 Patienten mit Mamma-, Bronchial- oder Ovarialkarzinom sei Ixabepilon daher auch bei Patienten noch wirksam gewesen, die bereits eine Taxanresistenz aufwiesen. Das berichtete Lüftner auf einem vom Unternehmen Bristol-Myers Squibb unterstützten Symposium in Berlin.

Insgesamt sei es bei 44 Prozent der mit Anthrazyklinen vorbehandelten Patienten zu einem Ansprechen mit Verringerung der Tumorgröße gekommen. Bei weiteren 34 Prozent stabilisierte sich die Erkrankung, so Lüftner.

Wegen der ermutigenden Ergebnisse wird Ixabepilon jetzt in einer Phase III-Studie getestet, an der auch mehrere Zentren in Deutschland beteiligt sind, und zwar bei Patientinnen mit histologisch gesichertem Mammakarzinom. Verglichen wird die Behandlung mit Ixabepilon plus Capecitabin mit einer Capecitabin-Monotherapie. Voraussetzung für eine Teilnahme sind eine Resistenz gegen Taxane und eine vorausgegangene Anthrazyklin-Therapie.

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