Süßer Schutz für Herz- und Hirngefäße

Schokoladen-Liebhaber haben weniger kardiovaskuläre Erkrankungen und auch weniger Schlaganfälle. Mit diesen Ergebnissen einer Metaanalyse haben britische Forscher auf dem ESC in Paris erneut die gesunden Eigenschaften der beliebten Süßigkeiten demonstriert.

Veröffentlicht:
Schokolade in Gold: Der Dickmacher hat auch gute Seiten.

Schokolade in Gold: Der Dickmacher hat auch gute Seiten.

© buruhtan / shutterstock

PARIS (dpa). Wer viel Schokolade isst, leidet nach einer aktuellen Studie deutlich seltener an Herz- und Gefäßerkrankungen.

Demnach haben Menschen, die sehr viele Kakaoprodukte naschen, ein um 37 Prozent niedrigeres Risiko für Herzinfarkt oder andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen als diejenigen mit einem sehr niedrigen Konsum.

Und das Risiko für einen Schlaganfall liege bei den Schokoladen-Liebhabern um 29 Prozent niedriger, berichtet das Team um Dr. Oscar Franco von der Universität von Cambridge in Großbritannien (BMJ 2011; 343: d4488). Vor hemmungslosem Naschen warnen die Forscher aber dennoch.

Für die in Paris beim Europäischen Kardiologenkongress vorgestellte Studie werteten die Wissenschaftler die Daten von sieben Untersuchungen mit insgesamt mehr als 114.000 Teilnehmern aus.

Diese Arbeiten hatten unter anderem Hinweise darauf geliefert, dass das in Kakao enthaltene Flavonol gesundheitsförderlich sein könnte.

Flavonoide sind eine Gruppe von Pflanzenfarbstoffen, die vor allem in Früchten und Gemüse, aber auch in Rotwein und Tee vorkommen. Sie binden sehr reaktionsfreudige, zellschädigende Stoffe, die freien Radikale.

Weitere Studien seien notwendig, um den potenziell positiven Effekt des Schokoladen-Konsums eindeutig zu bestätigen, betonen die Experten. Nicht untersucht wurde beispielsweise, ob der Effekt nur bei bestimmten Schokoladen-Sorten auftritt.

Zudem sei normale Schokolade sehr kalorienreich. "Exzessiver Konsum wird wahrscheinlich zu einer Gewichtszunahme führen", schreiben die Wissenschaftler. Und Übergewicht sei wiederum ein Risikofaktor für Bluthochdruck, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Allgemeinen.

Keine Hinweise brachte die Übersichtsarbeit darauf, dass ein hoher Schokoladen-Konsum auch das Risiko für Herzinsuffizienz senken kann.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sonderbericht

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Dr. Dr. Winfried Miller 29.08.201116:44 Uhr

Schon lang bekannt!

Ist das was Neues?
Diese Effekte von in Kakao enthaltenden Epicatechinen sind seit mehr als 10 Jahren allgemeines Wissensgut. Vergessen wurde bei dem redaktionellen Beitrag, dass möglichst 80-85%ige kakaohaltige Schokolade (Bitterschokolade) konsumiert werden soll und davon täglich maximal 40g. Am besten zusammen mit 2-3 Espressi (enthalten die Kaffeesäure = starkes Antioxidanz).

Sonderberichte zum Thema
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse