Studie gestartet

Uni Frankfurt sucht Patienten mit PTBS

Beeinflusst eine Posttraumatische Belastungsstörung das Verhalten in Vertrauenssituationen?

Veröffentlicht:

FRANKFURT/MAIN. Nach einem traumatischen Erlebnis berichten Menschen manchmal von Schwierigkeiten, Vertrauen aufzubauen. An der Uni Frankfurt wird jetzt erforscht, ob dies Folge oder Ursache ihrer Erkrankung ist.

Die Studie könnte dazu beitragen, die biologischen Risikofaktoren für die Entstehung einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) besser zu verstehen und langfristighelfen, die Psychotherapie und medikamentöse Therapie besser an individuelle Bedürfnisse von Patienten anzupassen, teilt die Uni Frankfurt dazu mit.

Für die bereits angelaufene Studie werden noch Erwachsene mit PTBS , die bei der Studie sogar Geld verdienen könnengesucht.Eine Posttraumatischen Belastungsstörung kann nach einem traumatischen Ereignis eintreten, bei dem man starke Angst, Hilflosigkeit oder Entsetzen verspürt hat.

Anschließend tauchen immer wieder Bilder oder Gedanken an das Erlebnis auf oder man vermeidet Reize und Situationen, die daran erinnern könnten. Weitere Merkmale sind Durchschlafprobleme, Konzentrationsstörungen oder Wutausbrüche, die vorher nicht bestanden.

Um von einer Posttraumatischen Belastungsstörung zu sprechen, sollten die Symptome mindestens seit einem Monat bestehen.Ob sich Menschen mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung in Vertrauenssituationen tatsächlich anders verhalten, möchten die Psychologen der Abteilung für Allgemeine Psychologie und der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Goethe Universität herausfinden, indem sie das "Bindungshormon" Oxytocin untersuchen.

Es hat eine stress- und angstmindernde Wirkung und fördert das Vertrauen zwischen Menschen. Da sich Menschen genetisch darin unterscheiden, wie viel Oxytocin in ihrem Körper verfügbar ist und wie dieses verarbeitet wird, könnte dies abweichendes Verhalten erklären.

Auch die genetische Ausprägung des Oxytocinrezeptors könnte dabei eine Rolle spielen. Die Teilnehmer sollen einen finanziellen "Tauschhandel" mit einer ihnen nicht bekannten Person eingehen. Durch diesen Tauschhandel kannin Abhängigkeit von den Entscheidungen der beiden Tauschpartner echtes Geld verdient werden.

Im Anschluss sind kurze Fragebögen auszufüllen. Am Ende werde eine Speichelprobe abgenommen, um die genetische Variante des Rezeptors für das "Bindungshormon" Oxytocin zu bestimmen, heißt es in der Mitteilung.

Zusätzlich zu dem Geld, das im Tauschhandel erspielt wird, bekomme jeder Teilnehmer eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 12 Euro. (eb)

Infos bei: Christine Anderl, Abteilung für Allgemeine Psychologie I, Campus Bockenheim, Tel. 0176-95 511511, studie-tauschhandel@stud.uni-frankfurt.de

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Mediensucht, Depressionen, HPV-Impfung

DAK baut Vorsorgeangebot in Kinder- und Jugendarztpraxen aus

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daktyloskopische Nebenwirkungen

Wenn die Krebstherapie die „Identität“ verändert

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus

Abstraktes buntes Bild vieler Bücher die umherschwirren.

© 100ME / stock.adobe.com

Empfehlungs-Wirrwarr

Drei Hypertonie-Leitlinien: So unterscheiden sie sich

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung