Versorgung bei Demenz verbessert sich langsam

HAMBURG (mut). Demenzkranke werden heute offenbar besser versorgt als noch vor wenigen Jahren. Erhielten vor sechs bis acht Jahren etwa 18 Prozent der Patienten im ersten Jahr nach Demenzdiagnose Antidementiva, so deuten andere Daten darauf hin, dass sich dieser Anteil inzwischen erhöht hat.

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Wie schlecht Demenzkranke vor sechs bis acht Jahren versorgt wurden, macht nun eine Studie eines Teams um Professor Gerd Glaeske aus Bremen deutlich.

Dabei wurden Daten der Gmünder Ersatzkasse zur Antidementiva-Verschreibung aus den Jahren 2004 bis 2006 analysiert (Int Clin Psych 2011, online).

Geschaut wurde bei 1848 Patienten, ob und welche Antidementiva sie im ersten Jahr nach der Demenzdiagnose bekamen.

Nur 18 Prozent von 24.000 Demenzpatienten erhielten vom Hausarzt Medikamente

Das Ergebnis: Bei knapp 73 Prozent verordneten die Ärzte keine spezifischen Medikamente, nur 8 Prozent bekamen Cholinesterase-Hemmer oder Memantine in der geeigneten Dosierung, bei 12 Prozent war die Dosierung inadäquat.

Dabei war es für die Verordnung kaum von Bedeutung, ob die Demenzpatienten von Allgemeinmedizinern oder Fachärzten betreut wurden.

Immerhin gibt es auch Zeichen dafür, dass sich die Versorgung langsam bessert. In einer 2010 veröffentlichten weit größeren Analyse bei 24.000 Demenzpatienten erhielten zwar nur 18 Prozent von ihren Hausärzten Antidementiva, aber immerhin 42 Prozent der Patienten bei Fachärzten.

Bezogen auf Alzheimer-Patienten lag der Anteil mit jeweils 34 und 52 Prozent deutlich höher (Akt Neurol 2010; 37: 282).

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Aktuelle Daten zur Versorgung nötig

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