Versorgungslücke schmälert Erfolge der Rheumatherapie

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HAMBURG (eb). In Deutschland leiden etwa 20 000 Kinder und Jugendliche an rheumatischen Beschwerden. Bei jedem Zweiten bleibt die chronisch-entzündliche Erkrankung bis ins Erwachsenenalter aktiv. Eine besonders schwierige Phase bei der Versorgung ist der Übergang zur Erwachsenenmedizin. Während dieser Transition müssen Jugendliche besonders intensiv betreut werden, um die erreichten Behandlungserfolge nicht zu gefährden. Die hier bestehende Versorgungslücke könne langjährige Therapieerfolge in kurzer Zeit zerstören, beklagen die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) und die Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) in einer Mitteilung. Umfragen zeigen das Ergebnis dieses Versorgungsdefizits: Jeder vierte Patient im jungen Erwachsenenalter ist mit seiner Betreuung unzufrieden. Die Betroffenen klagen vor allem über lange Wartezeiten für einen Termin, zu kurze Gespräche beim Facharzt und das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Die Folge: Bei jedem dritten Patienten misslingt der Übergang in die Erwachsenenbetreuung. "Viele Patienten brechen den immens wichtigen Kontakt zum Rheumatologen ab", sagt Minden im Vorfeld des DGRh-Kongresses. "Sie gehen erst dann wieder zum Arzt, wenn neue Komplikationen auftreten. Dann ist der Erfolg der früheren Therapie jedoch mitunter zunichte gemacht." Die Abkehr vom Facharzt ist umso problematischer, als viele junge Patienten sehr wenig über ihre rheumatischen Beschwerden wissen, erläutert Minden. Nur jeder Zweite kann seine Krankheit benennen und nimmt seine Medikamente eigenverantwortlich ein. Und höchstens jeder Dritte weiß, was er gegen einen einsetzenden Rheumaschub tun kann. Wie sich eine nahtlose Betreuung gewährleisten lässt, ist Thema beim DGRh-Kongress vom 15. bis 18. September.

http://dgrh-kongress.de

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