Viele Hebammen tun sich schwer mit Impfungen

BERLIN (eis). Viele Hebammen haben eine sehr impfkritische Haltung und lehnen wichtige Impfungen ab. Das belegt jetzt eine Umfrage des Robert-Koch-Instituts (RKI). Das Institut will daher künftig die Fortbildung der Geburtshelferinnen zum Thema Impfen unterstützen.

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Welche Einstellung haben Hebammen zu Impfungen? Beraten sie Eltern auch zum Impfschutz? Wie gut sind Hebammen selbst geimpft? Diesen Fragen ist das RKI in Kooperation mit dem Bund Deutscher Hebammen beim Jahreskongress des Fachverbandes vergangenes Jahr in Leipzig nachgegangen. 552 Hebammen aus ganz Deutschland nahmen an der Umfrage teil. Eine Auswertung der Daten wurde jetzt publiziert (Epi Bull 21, 2008, 163).

Ergebnis: Über 80 Prozent der Hebammen befürworten zwar Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie und Polio. Aber neu empfohlene Impfungen wie gegen Varizellen, Pneumokokken und Meningokokken C werden von der Mehrheit der Befragten abgelehnt. Je etwa ein Viertel der Hebammen spricht sich zudem gegen den Schutz gegen Masern, Mumps, Röteln und Pertussis aus. Und beim Schutz gegen Hepatitis B und Haemophilus influenzae Typ b halten sich die Befürworter und Gegner in etwa die Waage.

Mit ihrer Meinung zu Impfungen halten Hebammen nicht hinterm Berg. Etwa zwei Drittel der Befragten informieren nach ihren Angaben Eltern über Impfungen.

Der eigene Impfschutz ist bei vielen Hebammen lückenhaft. Nur zehn Prozent waren gegen Influenza geimpft im Vergleich zu 24 Prozent in der Bevölkerung. Den Schutz gegen Pertussis haben nur 18 Prozent.

Die Impfung wird eigentlich zum Schutz der Kinder allen Erwachsenen mit Kontakt zu Säuglingen empfohlen.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Impfen: Hebammen müssen mit ins Boot

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